5 Tipps, wie du Onlinestress reduzierst

Du bist manchmal mehr online als offline? Das Smartphone ist das Letzte, was du vor dem Schlafengehen aus der Hand legst? Dann ist es Zeit für Digital Detox!

Von Sarah Schömbs

Kinder spielen auf einer Wiese, klettern an Bäumen hinauf, sitzen auf dem Schulhof und kleben Stickeralben. Ein längst vergangenes Szenario?

2017 besitzen in Deutschland laut Statista 95% der 14-29 Jährigen ein Smartphone. In der Altersgruppe 12-13 Jahre sind es bereits 88%, Tendenz steigend. Die Smartphone-User werden jünger und jünger. Heute sehen wir immer mehr Kinder, die mit Smartphones unterwegs sind, Whatsapp-Gruppen gründen und ihre Schularbeiten auf Tablets erledigen. Vergessen ist der Stickertausch, die Tauschwährung von heute ist ein virtueller Daumen nach oben.

Auf der einen Seite ermöglichen uns Smartphone, Tablet und Co. schnell an aktuelle Informationen heranzukommen, mit der Tante in Amerika verbunden zu sein, unterwegs Musik zu hören, das Konto zu checken oder eben wo immer du bist zu meditieren. Auf der anderen Seite versetzt uns die ständige Erreichbarkeit in einen Dauerzustand der Alarmbereitschaft, erhöht das Stressniveau signifikant und erschwert es Abzuschalten, einfach mal offline zu sein. Ganz zu schweigen von den bisher weitgehend unbekannten Gefahren, die von Elektrosmog ausgehen, auf die wir in diesem Artikel nicht weiter eingehen möchten.

Wir finden, es ist Zeit für Digital Detox!

Mit diesen 5 Tipps lernst du Schritt für Schritt digitales Fasten zu betreiben, ganz ohne Nebenwirkungen und Entzugserscheinungen.
PS: Und damit meinen wir nicht, aus dem weltlichen Leben auszutreten und von nun an mittels Brieftaube zu kommunizieren, sondern einen achtsamen Umgang mit den uns zur Verfügung stehenden Medien zu lernen.

#Rund um die Uhr erreichbar Einer Studie zufolge gaben 56% der knapp 1000 Befragten in Deutschland an, dass das Smartphone oder Tablet das letzte ist, was vor dem Schlafen gehen aus der Hand gelegt wird. 53% gestehen, dass das Smartphone oder das Tablet nach dem Wachwerden das Erste ist, wonach sie greifen.

Vielleicht kennst du aus eigener Erfahrung das Gefühl von Nervosität, wenn du eine Mail erwartest. Und sei es nur die Bestätigung deiner letzten Amazonbestellung. Der alleinige Gedanke einer eventuell verpassten E-Mail kann Stress hervorrufen oder auch einfach nur das Bedürfnis, den Mail-Account “einfach nur mal schnell zu checken”. Oder vielleicht kennst du die innere Unruhe beim Anblick einer Nachricht, die von einer Freundin oder dem Partner unbeantwortet gelassen wurde. Was kann es Wichtigeres geben?

Und dabei ist es gar nicht so lange her, dass wir sowohl unser privates als auch berufliches Leben ganz ohne 24/7 Erreichbarkeit, sofortiger Google-Suche und Social Media gemeistert haben und huch, Überraschung, auch glücklich waren.

#Tipp 1: Den Flugmodus lieben lernen Vielleicht wurdest du in diesem Jahr auch schon aufgefordert “alle elektronischen Geräte auszuschalten”. Was uns im Flugzeug leicht fällt, da es sich um eine Sicherheitsanweisung handelt und als unumgängliche Tatsache abgespeichert ist, können wir ganz leicht auch auf unseren Alltag übertragen: Versuche einmal am Tag für einen von dir gewählten Zeitrahmen dein Smartphone und damit deine Erreichbarkeit auf Flugmodus zu stellen.

Wer tagsüber ungerne den Flugmodus benutzen will, kann es mal mit dem Halbmond, der sogenannten “Nicht-stören” Funktion, versuchen. Diese Funktion ist auf allen Smartphones über das Kontrollzentrum oder die Einstellungen verfügbar und bewirkt, dass Mitteilungen Hinweise etc. stumm geschalten werden. Das wiederum bewirkt, dass der Bildschirm einfach mal friedlich vor sich hin schlummert. Durch das ständige Aufblinken des Bildschirms oder Vibrieren unseres Telefons, reduzieren wir unsere Aufmerksamkeitsspanne, stören den eigenen Fokus und Konzentration und entziehen uns immer wieder dem, was wir gerade tun. Eine bewusste, zeitlich begrenzte Nicht-Erreichbarkeit kann manchmal Wunder bewirken. Probier’s aus.

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#Tipp 2: Einfach mal rausgehen - ohne Smartphone in den Taschen Zum typischen Detox, also Entgiften, gehört oft auch das Fasten. Fasten bedeutet, über einen gewissen Zeitraum auf etwas, üblicherweise Nahrung, zu verzichten, um so Giftstoffe aus dem Körper zu schwemmen.

Im zweiten Tipp geht es darum, “Smartphone-Fasten” zu betreiben, also konkret über einen bestimmten Zeitraum auf das Smartphone zu verzichten. Aka es einfach mal zu Hause zu lassen. Der einfachste Weg ist, diese Art des Digital Detox an eine bestehende Aktion zu knüpfen, wie beispielsweise der wöchentliche Einkauf oder Gang zum Späti. Lass diese Woche einfach mal das Handy zu Hause.

So kannst du dich vielleicht wieder mehr auf das fokussieren, was du gerade tust. In dem Fall Lebensmittel einkaufen. Im Hier und Jetzt. Nichts weiter. Einfach nur Schritt für Schritt die Gänge ablaufen, dich mit der Nahrung, die du deinem Körper zufügen möchtest beschäftigen, Kochrezepte überlegen, die Kreativität anregen und achtsam einkaufen.

#Tipp 3: Ein Buch lesen - Nein, kein Kindle Ganz altmodisch aber relevant ist Tipp 3: Einfach mal ein Buch lesen. Und damit meinen wir kein E-Book, sonder ein ganz echtes, physisches Buch. So eines, das man früher in einem Rucksack mit sich herumgetragen hat, so eines, das einen in ganz neue Fantasiewelten eintauchen lassen hat, so eines, das einen die ganze Jugend begleitete und irgendwann völlig zerfleddert im Regal stand. Zerlesen, aber irgendwie schön.

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Das soll nun keine Hommage an das gute alte Buch werden, doch finden wir, dass das Buch es wert ist, mal wieder hip zu sein. Es ist doch auch ein gutes Gefühl, darin zu blättern, vielleicht Notizen an den Rand zu schreiben, wichtige Sätze zu markieren, die alten Kaffeeflecken auf dem Papier zu betrachten, oder die welligen Seiten, weil man das Buch mal draußen im Regen hat liegen lassen.

Und vielleicht schenkst du das Buch irgendwann jemanden, der dir lieb ist, dem du eine ähnliche Erfahrung mit diesem Buch wünschst. Vielleicht deinen Kindern, deinem Partner, deiner besten Freundin oder deinen Großeltern. Und so reist dieses Buch von Hand zu Hand, von Nachttisch zu Nachttisch, von Bücherwurm zu Bücherwurm, nimmt seinen Lauf und erobert die Herzen. Nun gut, es ist doch eine Hommage an das gute alte Buch geworden.

#Tipp 4: Challenge yourself Step 1 Vielleicht kommt dir folgende Situation bekannt vor: Du möchtest dich mit einer Freundin oder einem Freund verabreden, schaust in den Kalender und denkst: “Mh diese Woche wird schwierig”. Ihr gleicht eure Termine ab und entscheidet euch für, sagen wir, nächste Woche Donnerstag. Du freust dich, deine Verabredung freut sich. Ihr habt euch ewig nicht gesehen.

Nun nimmt deine Woche seinen Lauf, neue Termine kommen herein, andere ändern sich, etwas kommt dazwischen und du sehnst dich eigentlich nur nach ein, zwei Tagen ganz für dich. In diesem Gewusel von Terminen schreibst du alleine diese Woche zweimal ganz flott an deine Verabredung, ob ihr euch nicht doch ein wenig später, vielleicht am Abend treffen könnt?

Die Verabredung verschiebt wiederum ihre Termine und passt ihren Kalender an. Der Donnerstag rückt immer näher, und letztlich schickst du doch noch schnell über Whatsapp, iMessage & Co., dass sich etwas bei dir geändert hat, und ob ihr euch vielleicht doch lieber am Samstag “ganz entspannt” treffen könnt… Der Kreislauf beginnt von vorn.

So passiert es, wie ein Wunder des heutigen medialen Zeitalters, dass wir in einem Strudel von Terminanpassungen und Verschiebungen leben und manchmal vergessen, was Priorität hat. Nicht zuletzt wird dies unterstützt durch die ständigen Möglichkeiten, Anpassungen vorzunehmen und sofort zu kommunizieren. Ohne aktiv einen Gedankengang daran zu verschwenden oder eine Priorisierung vorzunehmen. Es ist einfach zu schnell, zu leicht, etwas zu verschieben.

Step 2 Nun kommt Digital Detox ins Spiel: Challenge yourself! Nimm diese Woche einfach mal den Hörer in die Hand. Bedeutet: rufe jemanden über dein Smartphone an und verabrede dich für nächste Woche. Uhrzeit, Ort, alles fix.

Diese Verabredung ist nun in Stein gemeißelt und wird eingehalten. Punkt. Wahrscheinlich, rebellierst du nun innerlich. Aber es könnte doch sein, dass… Halt: Vor ein paar Jahren war diese Verabredungsart Gang und Gäbe. Also mach kein Drama draus. Digital Detox ist bedeutet auch, etwas mehr Verbindlichkeit zuzulassen.

#Tipp 5: Input stoppen Der letzte unserer Tipps ist nur etwas für Fortgeschrittene: Es geht darum, Input gänzlich zu stoppen. Ja richtig gelesen, zu stoppen. Damit meinen wir kein Podcast, kein Blogartikel, kein Social Media checken, keine Whatsapp Nachrichten lesen, kein Spotify, kein Smartphone in der Hand oder mit Netflix auf der Couch. Stoppe einfach mal jeglichen Input. Online UND offline. Schenke dir selbst einen Tag in völliger Ruhe, völliger Aufnahme-Freiheit.

Wenn ein Tag dir sehr radikal vorkommt, dann vielleicht für eine Stunde. Eine Stunde, in der es dich vielleicht mal wieder raus in die Natur zieht. Vielleicht möchtest du einen Waldspaziergang machen, vielleicht möchtest du die Zeit nutzen, um in Stille einfach nur da zu sitzen. Nichts müssen, nichts sollen, einfach sein. Ganz mit dir, ohne äußere Einflüsse. Und ohne mal eben ein Foto von deinem Waldspaziergang zu machen. Integriere Tipp 2, indem du das Smartphone gleich zu Hause lässt, oder beim Lesen in einen anderen Raum legst.

Du siehst, Digital Detox ist kein Ponyhof. Wir sind ja auch unglaublich dankbar für all die Möglichkeiten, die der mediale Fortschritt mit sich bringt. Noch nie war es so leicht mit Menschen rund um den Globus in Kontakt zu sein. Noch nie war es so leicht, wichtige Moment mal eben mit der integrierten Kamera aufzunehmen. Und noch nie war es so leicht überall und wann immer du willst geführte Meditationen zu hören und zu erleben. Trotzdem tut es von Zeit zu Zeit gut, die äußeren Einflüsse einmal auszuschalten und aktiv offline zu gehen.

Die Podcastfolge zum Impuls der Woche:


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Bild: Christin Hume auf Unsplash

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