Ab in die Stille! 7 ruhige Reiseziele in Deutschland

Der Alltagslärm folgt uns auf Schritt und Tritt. Falls du schon deine nächste Stadtflucht planst oder mal wieder eine Auszeit brauchst, dann komm einfach mit auf unsere stille Deutschlandreise.

von Timea Cheeseman

Für die meisten beginnt der Tag mit dem Wecker. Ein Geräusch, das uns eher unsanft in den Morgen starten lässt. Von da an spielt sich der Tag vor einer berauschenden und lauten Geräuschkulisse ab. Während wir uns anziehen und das Frühstück vorbereiten, berieselt uns das Radio. Der Weg zur Arbeit oder zur Kita ist vom Lärm anderer Autos oder Menschen in der S-Bahn geprägt, beim morgendlichen Workout streamen wir unsere liebste Playlist und sogar die Yogastunde wird von der indischen Flöte begleitet. Wieder zuhause angekommen, wollen wir dann endlich abschalten, was oft heißt: Kopf aus, Fernseher an.

Die Geräuschkulisse kostet viel Kraft. Denn Zuhören erfordert Aufmerksamkeit und ist auf Dauer für das Gehirn ziemlich anstrengend. Letztendlich führt Lärm dazu, dass wir uns schlechter konzentrieren können und es schwieriger finden, Probleme zu lösen, oder kreativ zu denken. Für viele von uns ist der Alltagslärm so normal, dass uns Stille sogar unangenehm oder unheimlich vorkommen kann. Dabei hat Stille viele positive Effekte auf den Körper. So verringert sie beispielsweise das Gefühl von Stress und Angespanntheit. Laut einer Studie machen uns schon zwei Minuten Stille gelassener als jede Entspannungsmusik. Dass Stille sogar einen wichtigen Nutzen für das Gehirn hat, zeigen Untersuchungen mit Mäusen. Dabei haben Wissenschaftler herausgefunden, dass Stille das Wachstum von neuen Gehirnzellen anregen kann, die sich sogar zu funktionierenden Nervenzellen entwickeln können.

Es lohnt sich also, die Stille zu suchen, um neue Kraft zu tanken. Damit dir die Flucht vor dem Alltagslärm erfolgreich gelingt, haben wir sieben deutsche Reiseziele herausgesucht, die vor allem eins sind: schön still. Ob auf einer Ostfriesischen Insel, im Kloster oder auf einem eigenen Hausboot – so schön kann ein Urlaub in Stille sein. Hörst du irgendwelche Einwände? Eben, wir auch nicht.

1. Einsam am Deich – Spiekeroog

Ruhig, grün und naturbelassen – Willkommen auf der kleinen Ostfriesischen Insel Spiekeroog. Wer Stille und Ruhe sucht, ist hier genau richtig. Denn auf der 18 Quadratkilometer großen Insel sind nicht nur Autos, sondern sogar Fahrräder verboten. Als einziges Verkehrsmittel gibt es nur die Pferdekutsche. Wem selbst das Hufgeklapper zu viel wird, der kann ganz in Ruhe den 15 Kilometer langen Sandstrand entlanglaufen oder in den Dünen und Salzwiesen den sanften Geräuschen des Windes lauschen. Für begeisterte Camper gibt es die Spiekerooger Zelter-Sonne: Ein Zeltplatz inmitten der Dünen, der ungefähr drei Kilometer abseits des Dorfkerns liegt und als einer der schönsten Naturzeltplätze Europas gilt. Und wenn mal wieder „Schietwetter“ ist oder die Tage zu grau und kalt werden, haben Urlauber auf Spiekeroog die Möglichkeit, die Naturschätze der Insel im InselBad & DünenSpa zu genießen. Wer dem Alltag entfliehen will und das ruhige Inselleben sucht, ist auf Spiekeroog bestens aufgehoben.

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2. Entspannt durch die „Toskana des Nordens“ – die Uckermark

Die dünnbesiedelte Uckermark ist der Traum eines jeden Stille suchenden Großstädters: Wenige Menschen, viel Grün und vor allem viel Ruhe. Und das alles nur achtzig Kilometer von der Hauptstadt entfernt. Sechzig Prozent des Landkreises Uckermark sind Landschafts- und Naturschutzgebiet. Auf einem gut ausgebauten Netz von Rad-, Wander- und Wasserwegen, lassen sich zahlreiche kleine Dörfer und unverwechselbare Naturlandschaften erleben. Ob für einen ganzen Urlaub oder einen Tages- oder Wochenendtrip, die Uckermark ist das perfekte Reiseziel für jeden, der die Stille der Natur sucht, ohne sich komplett von der Welt verabschieden zu wollen. Kein Wunder also, dass es auch Angela Merkel regelmäßig in die „Toskana des Nordens“ zieht. Sogar im Winter kann man die Ruhe der Uckermark genießen, zum Beispiel bei einer romantischen Winterwanderung oder in einer der heilenden Quellen des Thermalsoleheilbades Templin.

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3. Stilles schippern – das Hausboot

Leinen los für die entspannende Stille. Nicht jeder kann sich seine eigene kleine Insel leisten. Umso besser, dass man auch ein Hausboot mieten kann. Denn damit kann man genauso gut dem Alltagslärm entfliehen. Einmal davongeschippert, muss man so schnell mit keinem mehr reden. Nachbarn gibt es auf dem Wasser nur wenige. So kann man den Lärm einfach am Ufer zurücklassen und den einzigartigen Ausblick genießen. Auf Komfort muss man deshalb aber nicht verzichten. Viele Hausboote sind mittlerweile sehr gut ausgestattet und sogar barrierefrei. Wer in den kalten Monaten in See stechen möchte, kann zwischen einem Hausboot mit Gasheizung oder Kaminofen wählen. Wer also die absolute Stille auf dem Wasser sucht, muss einfach nur die Leinen lösen.

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4. Gemeinsam zur Ruhe – das traditionelle Kloster

Stille bewusst zu erleben, ist für viele Menschen ungewohnt oder sogar unangenehm. Deshalb kann es helfen, Stille nicht alleine, sondern zusammen und unter Anleitung zu erfahren. Für alle, die bei ihrer Reise zur Stille von einer helfende Hand unterstützt werden wollen, sind Klöster und Erholungshäuser die ideale Lösung. In traumhafter Umgebung bietet beispielsweise das Kloster Kostenz seinen Urlaubsgästen Meditations-, Achtsamkeits-, Qi Gong oder Yoga Kurse an. Um Stille und Erholung ideal miteinander zu verbinden, gibt es auch einen Bade- und Wellnessbereich. Auch der Benediktushof in Holzkirchen ist für Stille-Suchende eine hervorragende Adresse. Kurse wie “Zen-Einführung” und “Ein Tag in Stille und Besinnung” sind bewusst darauf ausgelegt, Gästen dabei zu helfen, das Leben in Stille und Klarheit zu erfahren.

Stille erleben lernen durch Meditation:

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5. Die Königsdisziplin – der Vipassana-Kurs

Für ambitionierte Stille-Suchende und Meditationsbegeisterte bieten sich die Vipassana-Kurse im sächsischen Triebel an. Dort erlernen und praktizieren Teilnehmer zehn Tage lang die altindische Meditationsform Vipassana. Während der zehn Tage werden die Teilnehmer dazu angehalten, sich in absoluter Stille zu üben und weder zu anderen Kursteilnehmern, noch mit der Außenwelt, Kontakt aufzunehmen. Lediglich während der täglichen Sprechstunde haben Teilnehmer die Chance, ihre Erfahrungen mit einem Kursleiter zu besprechen. Kurs, Unterbringung und Verpflegung basieren auf Spendenbasis. Doch Vorsicht: Vipassana steht für die harte Arbeit am eigenen Selbst und kann daher sowohl psychisch, als auch physisch sehr anstrengend sein. Der Vipassana-Kurs ist kein Retreat, wer also eher nach einem Erholungsurlaub sucht, ist woanders besser aufgehoben.

6. Im Walde still und stumm – das Baumhaus

Die Vögel zwitschern, Zweige knacksen, der Wind fährt langsam durch die Blätter, ein leises Rauschen geht durch den Wald – so schön klingt die Stille im Wald. Wer im Baumhaus sitzt, kann schon in ein paar Metern Höhe wunderbar der Welt entfliehen und die Stille des Waldes erleben. Der Abstand zum Boden hilft dabei, die alltäglichen Probleme unter sich zu lassen. Von einfach bis luxuriös kann man so in den Baumwipfeln zur Ruhe kommen. (link: https://www.travelbook.de/uebernachten/hotels/schlafen-in-den-wipfeln-die-coolsten-baumhaus-hotels-deutschlands text: Baumhaushotels), wie den Baumpalast in Rosenberg und das Wipfelglück in Mönchberg, gibt es mittlerweile in ganz Deutschland zu finden. Wer das nötige Kleingeld besitzt und sich für eine Mitgliedschaft qualifiziert, kann jetzt sogar in Berlin Zehlendorf, das Baumhausfeeling ganz für sich erleben.

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7. Still ruft der Berg – die Almhütte

Und dann isch a Ruh! Wer sich lediglich von dem Klingeln entfernter Kuhglocken stören lassen will, der ist auf der Almhütte genau richtig. Denn wer auf einer Berghütte Urlaub macht, der kann sich auf eine wahrlich friedliche Stille freuen. Viele Berghütten sind mittlerweile als selbstversorgende Ferienwohnungen zu mieten und geben Urlaubern die Möglichkeit, in absoluter Abgeschiedenheit zu entspannen. Neben der Stille werden Bergfreunde auch noch mit einmaligen Sonnenaufgängen und Sonnenuntergängen und einem klaren Sternenhimmel belohnt. Wer sich im Winter auf den Berg traut, darf bei ruhigen Schneewanderungen und gemütlichen Abenden am Kamin die entspannende Stille der Berge genießen. Verlockend, nicht wahr?

Ob in der Uckermark oder auf den Bergen – ein Urlaub in Stille tut nicht nur dem Körper, sondern auch der Seele gut. Und wer nach einem stillen Urlaub wieder in den Alltag startet, ist nicht nur erholter, sondern auch konzentrierter und kreativer.

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