Aufgewacht! 7 Tipps gegen die Frühjahrsmüdigkeit

Siebzig Prozent der Deutschen leiden darunter, und wer verschont bleibt, den erwischt die Zeitumstellung: Frühjahrsmüdigkeit. 7 Tipps, wie du damit fertig wirst und nicht mehr fertig bist.

von Alexandra Günther

Frühjahrsmüdigkeit. Alle Jahre wieder erwischen uns ihre Symptome wie Erschöpfung, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, Energie- und Motivationsmangel. Grund dafür ist der „kleine Winterschlaf“, in den wir während der kalten Jahreszeiten verfallen. Durch den Mangel an natürlichem Licht produziert der Körper weniger Serotonin – das Hormon, das uns wach und gute Laune macht. Dadurch überwiegt das Schlafhormon Melatonin im Körper, und wir sind müder.

Also werden wir wieder fitter, wenn der Frühling kommt? Im Gegenteil. Mit den ersten Sonnentagen im Frühling stellt der Körper das Hormonsystem wieder um, und das Herz-Kreislauf-System muss sich an die Temperatur- und Lichtschwankungen gewöhnen – Höchstarbeit für den Körper. Und Ursache für die berühmte Frühjahrsmüdigkeit.

Die typische Frühjahrsmüdigkeit dauert einige Tage bis höchstens vier Wochen. Aber man ist nicht so machtlos, wie man denkt. Der beste Weg ist, den Körper bei seiner Arbeit zu unterstützen. Mit unseren sieben Tipps gelingt das:

1. Richtig (aus dem Winterschlaf) erwachen

Besonders in Zeiten, in denen der Körper schon belastet ist, ist ein gesunder Schlaf wichtig. Acht bis neun Stunden Schlaf sind im Frühjahr daher Pflicht. Außerdem sollte man seinen Rhythmus so gut wie möglich nach der Sonne richten, um möglichst viel Licht abzugreifen. Daher entgegen der bleiernen Müdigkeit zeitig aufstehen und lieber mittags ein Nickerchen machen – maximal dreißig Minuten, sonst wird wieder Melatonin produziert.

2. Schüttel dein‘ (Winter-)Speck!

Wie so oft ist Bewegung ein Allheilmittel. Durch die erste Frühlingswärme weiten sich die Blutgefäße, der Blutdruck sinkt – und das macht zusätzlich müde. Sport und Spaziergänge, vor allem im Freien, regen den Kreislauf an. Vielleicht hast du ja sowieso schon länger vor, deine Ausdauer zu verbessern. Ausdauersport wie Joggen, Radfahren oder Walken hilft, den Kreislauf zu stabilisieren, sodass er schneller auf Touren kommt und Temperaturschwankungen besser wegstecken kann.

3. Du bist, was du isst.

Also im Frühling möglichst viele Vitamine zu sich nehmen, am besten konzentriert? Fehlt es einem an Energie, greift man gerne zum Vitaminpräparat, anstatt sich einfach besser zu ernähren. Allerdings ist es ein Irrglaube, dass man gar nicht zu viele Vitamine haben kann. Die Ernährung liefert dem Körper alle notwendigen Energieressourcen – vorausgesetzt wir ernähren uns ausgewogen. Fehlt einem die Energie, ist der Griff zum Vitaminpräparat zwar bequem. Das hilft aber laut Nahrungsmittelexperten nicht. Denn der menschliche Körper ist ein perfekt ausbalanciertes System. Wenn man gesund ist, kann man nicht unter Vitaminmangel leiden.

Stattdessen empfehlen Experten, das Verdauungssystem auf Touren zu bringen, indem man zum Beispiel auch mal zu schwer verdaulichen Nahrungsmitteln wie Gurke oder anderer Rohkost greift. Nutze doch das Frühjahr, um regionale Produkte zu genießen, die auch schon von ersten Sonnenstrahlen des Jahres profitiert haben und so natürliche Vitaminlieferanten sind. Und bleibt trotzdem die Vermutung, dass ein Vitaminmangel vorliegt, unbedingt beim Arzt abklären lassen und nicht zur Selbstmedikation greifen.

4. Lebensexilier Wasser

Wasser ist das Lebenselixier schlechthin. Bringen die steigenden Temperaturen den Blutdruck zum Tiefpunkt, hilft Wasser, ihn wieder in die Höhe zu treiben. Das Blut wird verdünnt und die Flüssigkeit in den Blutgefäßen nimmt zu. Fühlt man sich so richtig schlapp, helfen isotonische Getränke, da sie genau der Zusammensetzung des Blutes entsprechen und so schnell in die Gefäße gelangen.

Zusätzlich helfen Tees, die den Stoffwechsel und verschiedene Körperfunktionen anregen. Tees aus Brennnesseln, Löwenzahn und Birkenblättern eignen sich besonders gut und schmecken abgekühlt und mit einem Spritzer Zitrone, Honig oder Holunderblütensirup auch gar nicht so übel, sondern sogar ein bisschen nach Sommer. Die belebende Wirkung der Kräuter kann man sich auch mit Ölen zunutze machen. Minzöl tagsüber auf die Schläfen aufgetragen oder Rosmarin in einem Fußbad beleben Körper und Geist – und duften auch noch gut.

5. Licht, Licht und nochmal Licht

Das, was schuld an der ganzen Misere ist, soll man für sich nutzen? Ja, denn je mehr man sich Licht aussetzt, desto schneller gewöhnt sich der Körper daran. Zudem produziert er dann vermehrt Serotonin. So werden die Hormone schneller wieder ins Gleichgewicht gebracht. Dazu am besten morgens ein paar Minuten am offenen Fenster sitzen, die Mittagspause für einen Spaziergang nutzen oder ein längeres Sonnenbad im Feierabend genießen. Dabei ein paar Minuten warten, bis man sich mit Sonnencreme einschmiert – denn die blockt das UV-Licht, das die Serotoninproduktion ankurbelt.

6. Einatmen, ausatmen, BÄÄM

...und du bist wach. Frische Luft bringt Sauerstoff ins Gehirn und vertreibt die Müdigkeit. Dafür einfach morgens am offenen Fenster tief ein- und ausatmen. Vielleicht hilft es dir, dabei darauf zu achten, welche Frühlingsgerüche heute neu dazugekommen sind. Yoga oder Meditation sowie Ausdauertraining helfen dir zusätzlich, deine Atmung zu intensivieren und zu verlängern, sowie die Sauerstoffaufnahme zu erhöhen. Bewegung hilft ja sowieso – und schon hast du zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

7. Stressfrei durch den Frühling

Zudem hilft ein regelmäßiger, tiefer Atem, auch in stressigen Situationen ruhig zu bleiben. Denn Stress senkt das sowieso schon niedrige Serotoninniveau noch zusätzlich. Das führt dazu, dass man sich noch erschöpfter fühlt. Massagen, Akupressur-Matten oder Achtsamkeitsmeditation (am besten vor der Morgensonne am offenen Fenster – schon die dritte Fliege), oder auch das Erinnern an einen schönen Moment verpassen jedem den Serotoninschub, den man im Frühjahr so nötig hat.

Und wenn das alles nicht bringt, hilft es vielleicht, sich daran zu erinnern, dass es allerhöchstens vier Wochen anhält. Und dass es immer noch schöner ist, vor Müdigkeit zwischen Krokusse zu sinken als in grauen, kalten Schneematsch.

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