Liebe deinen Nächsten – und Übernächsten
Regierungschaos, Flucht und Populismus: Unsere Zeiten können einem leicht das Gefühl geben, nichts ändern zu können. Doch das stimmt nicht. Jeder einzelne kann etwas tun. Bei sich selbst angefangen.
von Anna Rosenbaum und Helena Pabst
‘Be the change you want to see in the world’. Dazu hat schon Mahatma Gandhi aufgefordert – und dieser Tage scheint der Aufruf aktueller denn je. Aus allen Richtungen hört man Besorgnis zu politischen, sozialen und persönlichen Fragen. Viele Menschen wünschen sich, dass die Welt sich zum Besseren verändert. Doch die wenigsten denken, dass sie selbst etwas dazu beitragen können. Die Verantwortung wird resigniert abgegeben. Oder Ohnmacht und Frustration machen sich (digital) Luft und steigern sich hoch.
Aber was wäre, wenn all diese Menschen, jeder für sich, immer wieder etwas Gutes tun würden? Und sei es nur, bei jemand anderem ein Lächeln, einen guten Gedanken oder etwas Hoffnung hervorzurufen? Würde sich dann noch immer nichts ändern?
Kettenreaktion der Freundlichkeit
Wir denken doch! Wir glauben, dass die uralte Idee der “Nächstenliebe” ansteckend sein kann – unabhängig davon, in welcher Tradition man sie sieht. Und dass man mit kleinen Gesten im eigenen Umfeld insgesamt Großes erreichen kann. Gesten der Nettigkeit und des Verständnisses, statt der Abschottung und Spaltung.
Nicht nur Geburtstage oder Feiertage laden besonders zu solchen Gesten ein. In dieser Zeit haben wir es ohnehin gerne gemütlich, wir haben unsere Familie bei uns, teilen gerne und bereiten anderen kleine Freuden. Und Familie und Freunde sind schon ein Anfang. Wen hast du vielleicht schon zu lange nicht gesehen? Mit wem einen unsinnigen Streit gehabt? Wer könnte gerade deine Hilfe brauchen? Oder wem könnte eine kleine Nettigkeit besonders Freude bereiten?
Und was machen Menschen, die sich gerade über etwas gefreut haben? Sie sind ihrerseits netter und hilfsbereiter zu anderen. Auch außerhalb der Weihnachtszeit können kleine Gesten daher viel bewirken – eine nach der anderen. Dabei ist gar nicht viel nötig. Freust du dich nicht auch, wenn dir jemand freundlich zulächelt? Dir die Tür aufhält? Oder dir ein unerwartetes Kompliment macht? Nimm dir zum neuen Jahr einfach vor, andere häufiger zum Lächeln zu bringen. Mit kleinen Hilfestellungen oder Nettigkeiten – was dir in den Sinn kommt.
Liebe deinen Übernächsten
Du möchtest noch einen Schritt weiter etwas bewirken? Vielleicht gibt es auch in deiner Nachbarschaft etwas, was du tun kannst. Ob du etwas großzügiger Obdachlosen gegenüber bist, dich an der Tafel engagierst oder etwas spendest – jede kleine Geste der Nächstenliebe ist ein Anfang, der Freude und Hoffnung in deine Umgebung bringen kann. Einige weitere Ideen, wie du dich engagieren kannst (und wissenschaftliche Belege, wie gut dir das tun wird), findest du in unserem Artikel "Gute Taten, die gut tun".
Also selbst wenn du erst einmal mit kleinen netten Gesten in deinem unmittelbaren Umfeld beginnst – wer weiß, wie viele potentielle Helfer sich unter deinen Nächsten und Übernächsten befinden. Wäre es nicht schön, wenn du ihnen die Motivation geben würdest, sich ihrerseits zu engagieren? Also: Jeder einzelne kann etwas verändern. Über eine Kettenreaktion der Freundlichkeit. :)
Die Podcastfolge zum Impuls der Woche:
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