Mindful Shopping Guide

Durch mehr Achtsamkeit beim Einkaufen kann man Großes bewirken. Ein paar einfach Schritte, wie du dir und der Umwelt etwas Gutes tun kannst – kostenlos.

Von Kimberly Paunovic

Jährlich werden weltweit 300 Millionen Tonnen Plastik produziert. 8 Millionen Tonnen davon landen in den Meeren. Das größte Problem ist die Halbwertszeit synthetischer Produkte, denn Plastik verrottet erst nach Jahrhunderten. Die Folge: 2050 soll sich in den Ozeanen mehr Plastik als Fische befinden. Und das ist keine Verschwörungstheorie, denn sogar Wissenschaftler sind sich einig, dass Plastikmüll die Gesundheit unseres Planeten bedroht.

Doch nicht nur das - Plastik wird mittlerweile zur Belastung der Gesundheit des Menschen. Durch den Zerfall von Plastik, lösen sich Mikroteilchen ab, die anschließend in unserem Wasser und unserer Nahrung landen. Bei über 90 Prozent der Menschen, die in den industrialisierten Staaten leben, kann man Mikroplastik bereits im Blut nachweisen. Doch es geht auch anders! Wir liefern euch Alternativen, die ihr ganz leicht im Alltag umsetzen könnt.

#Auf Plastik verzichten

Es ist natürlich kein Zuckerschlecken über Nacht ganz auf Plastik zu verzichten, doch gibt es Möglichkeiten, den Plastikmüll durch ein paar kleine Schritte drastisch einzuschränken. Ganz klassisch: versuche auf Plastiktüten zu verzichten. Am besten du hast immer einen Stoffbeutel mit dabei, falls dir unterwegs einfällt, dass du noch etwas besorgen musst.

Wir empfehlen, am Anfang oder Ende der Wochen den Einkauf bzw. die Gerichte zu planen, damit sparst du nämlich Zeit, Geld und Stress. Außerdem hast du mehr Luft, dich auf deinen Einkauf vorzubereiten und alle Gefäße, Beutel und Tüten, die du möglicherweise für den Einkauf brauchst, mitzunehmen.

Ganz nebenbei empfehlen wir allen Berlinern auch die Unverpackt-Läden: Der Sache Wegen im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg und Original Unverpackt in Kreuzberg. Falls du nicht in Berlin bist, gibt es bei Shia von Wasteland Rebel! eine Karte, auf der alle Unverpackt-Läden verzeichnet sind. Schon kann der Shopping-Spaß losgehen! Bild

#Keine Wegwerf-Verpackungen und Boxen

Wir lieben unseren Coffee-To-Go, aber wie wäre es mit Kaffee von zu Hause in einem wiederverwendbaren Becher? Kommt billiger und wenn man jeden Tag das Geld, das man sich damit erspart hat, in ein Sparschwein wirft, kann man sich damit bald sogar fairen Biokaffee kaufen. Achtung: Auch die To-Go Becher aus Karton sind meistens nicht biologisch abbaubar und umweltschädlich, weil sie erstens einen Plastikdeckel haben und die Schicht auf der Innenseite des Bechers ebenfalls aus Plastik ist.

Noch ein Tipp, um Verpackung zu sparen: Wenn du dein Frühstück in einem kleinen Stoffbeutel oder einer Box mit zur Arbeit bringst, kommst du garantiert billiger und nachhaltiger weg, als wenn du das Croissant bei der Bäckerei-Kette am Bahnhof kaufst.

Wer regelmäßig Essen aus seiner Nachbarschaft oder ins Büro bestellt, kann auch eine Lunchbox im Büro hinterlegen und diese immer mit ins Restaurant nehmen, wenn du dir Lunch To-Go holst oder die Portion nicht schaffst. Wir empfehlen die Eco-Brotbox. Nebenbei gesagt, immer viel Zeit nehmen fürs Essen, also Laptop zu, Smartphone weg und einfach mal in Ruhe genießen - sehr gesund und achtsam).

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#Hygiene umstellen

In Spül- und Waschmittel sind meist große Mengen an Mikroplastik und Schadstoffe enthalten, die sehr umweltschädlich sind. Eine einfach Lösung wäre, auf Spül- und Waschmittel ohne Mikroplastik umzusteigen. Informiere dich am besten online über die herkömmlichen Marken oder füll dir dein Waschmittel im nächsten Unverpackt-Laden ab. Du kannst dir dein Spül- und Waschmittel natürlich auch selber herstellen! Denn wenn wir etwas genauer drüber nachdenken, ist es fraglich, dass wir Oberflächen, Besteck und Geschirr mit Mitteln putzen, die giftig für uns sind.

Auch in vielen anderen Kosmetikartikeln findet man Mikroplastik. Außerdem führt die falsche Entsorgung von Verpackungsmaterial zu einer steigenden Umweltbelastung. Durchschnittlich benutzt eine Frau in ihrem Leben bis zu 17.000 Wegwerf-Binden und Einmaltampons. Das ist ganz schön viel Müll. Die umweltfreundliche Option ist die Menstruationstasse, denn sie ist wesentlich billiger, man kann sie jahrelang nutzen und ist weitaus gesünder für den Körper. Ein weiterer Trend kommt aus den USA und nennt sind THINX - Unterwäsche für Menschen, die ihre Tage haben. Die stylische Unterwäsche könnte glatt als Lingerie durchgehen und kann am Ende des Tages einfach ausgewaschen werden.

#Auf faire Kleidung umsteigen

Kleidung macht fünf Prozent der Mülldeponien aus, denn im Durchschnitt landen rund eine Million Tonnen Kleidungsstücke im Müll. Jedes Jahr! Viele dieser Kleidungsstücke wurden billig produziert und haben Mikroplastik in sich, das so in den Boden und sogar bis ins Grundwasser gerät. Deshalb am besten die Klamotten reparieren, verkaufen, spenden oder recyceln, bevor man sie wegwirft. Noch besser: Fair und nachhaltig einkaufen, in dem man einen großen Bogen um Billigketten macht und sich die Labels ganz genau anschaut.

Jeder noch so kleine Schritt ist ein wichtiger Schritt. Fang mit kleinen Veränderungen an und steigere dich langsam. Glaube vor allem daran, dass auch dein Tun einen Unterschied machen kann! Nur so können wir uns kollektiv von dem Glaubenssatz lösen, dass es eh schon zu spät ist. Genauso wie die Schneeflocken, von denen sich nach einem berühmten Zitat von Stanislaw Jerzy Lec, keine einzige für die Lawine verantwortlich fühlt.

Die Podcastfolge zum Thema der Woche:

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