Selbstakzeptanz: Was, wenn du richtig bist, wie du bist?

Wie wäre es, dich anzunehmen, ganz wie du bist? Wie würde dein Leben aussehen, wie würdest du es gestalten? Erfahre im Gastbeitrag von Nathalie, wie du dich auf den Weg der Selbstakzeptanz begibst.

Gastbeitrag von Nathalie, Gründerin von happyroots

Der Kampf mit uns selbst

Wie oft haben wir eine innere Stimme in uns, die uns sagt, nicht gut genug zu sein. Dies oder jenes nicht zu können und das wir gar nicht erst anfangen brauchen? Wie oft hadern wir mit uns und dem, wie wir sind?

Mit diesem Kampf in uns ist ganz oft der Wunsch verknüpft, ein besserer (oder vielleicht auch ganz anderer) Mensch zu werden – besser zu werden im Argumentieren, im Zeichnen, im Durchsetzen, im Abarbeiten, im Konflikte-lösen, im Kochen, im Präsentieren, im Eltern-sein, im Rudern – ja sogar im Entspannen. Im Kopf kreieren wir dabei ganz oft Idealbilder: Den perfekten Körper, den ausgeglichensten, freundlichsten Menschen, die charmanteste Person mit der fesselndsten Ausstrahlung, den erfolgreichsten Macher oder Macherin.

Diesen Kampf mit uns selbst erleben wir alle. Wenn ich in meinen Kursen danach frage, wer Selbstzweifel kennt, sind einige überrascht, wenn ich mich zuerst melde. Und es gab noch nie eine Person, die sich nicht gemeldet hat. Jeder Mensch, egal wie perfekt sein Leben nach Außen hin aussehen mag, kennt Selbstverurteilung und Selbstzweifel. Und dieser Kampf in uns kostet nicht nur immens viel Kraft, er hält uns auch von dem ab, wofür wir hier sind: Voll und ganz zu leben und aufzublühen. Meine Frage an dich: Was würde passieren, wenn du den Kampf aufgibst?

Der Weg in ein erfülltes Leben

Leere. Stagnation. Kein Antrieb mehr zur Entwicklung. Das ist oft unser Eindruck, wenn wir zum ersten Mal daran denken, diesen Kampf gegen uns aufzugeben. „Dann würde ich ja nur noch auf der Couch liegen und nichts tun!“

Lerne, dich selbst anzunehmen mit 7 Meditationen aus dem Kurs "Selbstvertrauen":

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Ein sehr gewiefter Trick unseres Verstandes. Er ist es, der unsere Umgebung scannt, der Dinge in ihre Einzelheiten zerlegt, der kalkuliert und der vor allem vergleicht. Dies sind unglaublich wichtige, menschliche Fähigkeiten. Der Verstand ist ein sehr, sehr hilfreiches Werkzeug. Aber der Verstand ist kein hilfreicher Boss und Manager. Deswegen ist er auch nicht gut im Entscheidungen treffen. Als Boss und Manager ist er der, der den Kampf in uns anzettelt.

Und weil er nur scannen, zerlegen, kalkulieren und vergleichen kann, ist seine Antwort auf die Frage, wo totale Selbstakzeptanz hinführen würde natürlich: „Vergiss es, du wirst nie so wie Elon Musk und Thich Nhat Hanh in Gestalt von Nathalie Portman! Dann liegst du ja nur noch auf der Couch!“

Und was würde wirklich passieren?

Stimmt, du wirst nicht so werden wie Elon Musk, Thich Nhat Hanh und Nathalie Portman. Mit oder ohne Kampf in dir. So wie ein Baum nicht wie die Bäume auf den Bergen um ihn wird. Was tut ein Baum, eine Blume? Ein Baum vergleicht sich nicht mit anderen Bäumen. Ein Baum wächst einfach. Seine Grundkonstitution, das „wer er wird“, ist bereits in seinem Samenkorn enthalten, er bringt sie mit. Was er dann noch braucht, ist genügend Licht, Wasser und fruchtbaren Boden.

Ein sehr bewegendes Bild bietet sich mir mehrmals die Woche auf Spaziergängen. Am Eingang zum Park steht ein sehr, sehr alter und schöner Baum mit riesigem Stamm. Vor zwei Monaten wurde er gefällt, nur noch um die 50cm seines breiten Stammes ragen aus dem Boden. Und seit ein paar Wochen wachsen wieder ganz dünne Ästchen mit großen, tiefgrünen Blättern an ihm. Der Baum wächst weiter.

Bild

Ganz du selbst sein

Alles was ein Baum tut, ist, zum besten Baum zu werden, der er werden kann – unter den Umständen und Bedingungen, die er vorfindet und mit dem Besten, was er in sich trägt. Mehr tut er nicht. Und mehr brauchst auch du nicht zu tun. Du bist hier, um ganz du selbst zu werden. Und was wäre, wenn du wachsen und aufblühen würdest, sobald du dich selbst akzeptierst?

Lehne dich für einen kurzen Moment zurück und lasse die nächsten Sätze etwas langsamer vorbeiziehen. Spüre ihnen einmal nach: Wie wäre es, dich selbst anzunehmen, ganz wie du bist (rein hypothetisch, sind wir mal ganz wagemutige Träumer). In dich hineinzusinken, dich in dich hinein zu entspannen. Und von diesem Ort aus auf die Welt zu schauen? Aus diesem Ort heraus zu handeln? Aus diesem Ort heraus dein Leben zu gestalten? ...

Lass dir Zeit zum Ankommen und Zurückkommen. Welche Reaktionen oder Antworten hast du in dir wahrgenommen? Wenn ich von diesem Ort aus schaue, dann merke ich, dass ohne diesen Kampf gegen mich selbst so viel mehr Energie da ist. Dass ich mir ohne diesen Kampf Entspannung gönne, wenn ich sie brauche, und mein Leben von Grund auf in die Hand nehme, wenn es Zeit dazu ist. Aus diesem Zustand gehe ich Entscheidungen mit vollem Bewusstsein und aus der Fülle heraus an. Und ich treffe sie nicht aus dem Panikmodus des gefühlten Mangels („Ich bin nicht gut genug“). Vielleicht ging es dir ähnlich?

Meine Überzeugung ist: In unserer vollen Selbstakzeptanz, ja sogar Selbstliebe, entfalten wir unser volles Potenzial. Du würdest einfach ganz du selbst werden. Zum besten Selbst, das du werden kannst. Nicht aus Druck heraus, sondern aus Leichtigkeit. Nicht aus Angst, sondern aus deiner Freude an Entwicklung und Wachstum.

Der Schlüssel in der Achtsamkeit

Wenn du die 7Mind App hin und wieder nutzt und ein paar eigene Erfahrungen sammelst, wie es ist, achtsam zu sein, ist dir bestimmt auch bereits die wohltuende Wirkung von Achtsamkeit begegnet. Durch Achtsamkeit fangen wir an zu bemerken, dass Gedanken Gedanken sind. Und dass wir ihnen nicht folgen müssen. Ja, vielleicht sogar, dass wir ihnen nicht einmal zwangsläufig glauben müssen. Damit entkräftigen wir Stück für Stück die Boss-Stellung des Verstandes.

Durch Achtsamkeit lernen wir zudem, uns nach und nach von Gedanken immer wieder zum Atem oder zum Körper zurückzubringen. Und wir lernen, dies auf freundliche Weise zu tun. Diese Freundlichkeit ist der Schlüsselfaktor für die Wirksamkeit von Achtsamkeit. Das wurde in einer Studie herausgefunden. Das Lernen dieses freundlichen Gewahrseins – für uns selbst und andere – führt zu weniger Stressempfinden und Ängsten, zu weniger Selbstzweifel und Selbstverurteilung.

Lerne, dich selbst anzunehmen mit 7 Meditationen aus dem Kurs "Selbstvertrauen":

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Freundliches Gewahrsein

Genau dazu lade ich dich jetzt zu einer kleinen Übung ein. 1. Lieblings-Meditationsanker wählen Gerade wenn du mit Achtsamkeit bereits etwas vertraut bist, wähle dir deinen Lieblings-Meditationsanker. Das kann der Atem sein, oder auch der Körper. Vielleicht fühlst du dich in einem Körperteil auch besonders wohl (z.B. im Bauch, in den Füßen oder im Brustkorb). Dann kannst du auch hier für die Zeit dieser Übung verweilen.

2. Freundliches Gewahrsein in deine Übung legen Richte deine Aufmerksamkeit dann ganz auf diesen Meditationsanker. Vielleicht magst du dir einen Gong in deiner App dafür einrichten, vielleicht magst du auch eine geführte Meditation machen. Wie auch immer du dich entscheidest: Bringe eine Haltung von Freundlichkeit in deine Aufmerksamkeit hinein. Halte deinen Meditations-Anker in liebervoller Aufmerksamkeit.

3. Auf dich selbst ausweiten Wenn der Gong klingelt oder die geführte Meditation vorbei ist, bleibe noch weiterhin in deiner freundlichen Aufmerksamkeit. Und wie das Licht einer Taschenlampe, das auf einen kleinen Bereich geleuchtet hat, kannst du nun deine Aufmerksamkeit vergrößern, nach und nach, bis sie deinen gesamten Körper umfasst – so gut es gerade geht. Halte dich selbst in dieser freundlichen Aufmerksamkeit. Vielleicht magst du auch Gedanken und Meinungen über dich mit hineinnehmen. Vielleicht Stärken und Schwächen. Angenehme und unangenehme Gefühle. All das darf da sein, in deiner freundlichen Aufmerksamkeit.

Diese Übung ist nicht dazu gemacht, sie perfekt auszuführen. Wie Achtsamkeit auch, ist das freundliche Gewahrsein für uns selbst eine Übung. Aber wir üben eine Fähigkeit, die wir grundlegend mitbringen. Die in jedem von uns vorhanden ist.

Ich wünsche dir von Herzen eine freundliche-zugewandte Zeit und Raum für deine Entfaltung! Nathalie

Nathalie glaubt daran, dass Menschen, die sich selbst lieben, die Welt verändern. Deshalb ist das ihre Mission. Als Psychologin, Achtsamkeitstrainerin und Happiness Mentorin greift sie dazu auf einen breiten Schatz aus wirkungsvollen Übungen, Lebenserkenntnissen und wissenschaftlichen Befunden zurück. Mehr Tipps, wie du dein Glück selbst in die Hand nimmst, deine Liebe zu dir stärkst und dein bestes Selbst entfaltest, findest du auf ihrem Blog happyroots.de.


Bild: Karl JK Hedin auf Unsplash Bild: Piotr Wilk auf Unsplash

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