Solo Travel: 3 Reisen, die du wunderbar allein machen kannst

Alleine reisen wird uns schon seit Jahren als Geheimtipp verkauft. Wir verraten dir, worauf es dabei wirklich ankommt und welche Trips du garantiert alleine machen kannst, ohne dich einsam zu fühlen.

von Alexandra Gojowy

Sommerzeit ist Urlaubszeit und spätestens seit die dritte Hitzewelle über Deutschland rollt, kitzelt es dir vielleicht auch schon in den Fingern, Flüge zu buchen und die nächste Reise zu planen. Egal, ob Vollpension mit der Familie, Partytrip mit den besten Freunden oder der Campingurlaub mit dem Partner – jeder von uns hat seine ganz eigene Vorstellung davon, wie der perfekte Urlaub aussehen sollte. Ein Trend ist mittlerweile aber nicht mehr zu übersehen: Alleine reisen. Während viele wahrscheinlich damit aufgewachsen sind, ihren Urlaub mit guten Freunden oder der Familie zu teilen, wünschen sich immer mehr Reisefans das Abenteuer Alleinsein.

Welcher Reisetyp bist du?

Den Rucksack aufsetzen und einfach loslaufen. Keine Verpflichtungen, keine Absprachen, keine lange Planungsphase und Freunde, die last minute absagen. Wenn du alleine reisen möchtest, hast du zwar die volle Verantwortung, aber auch den Luxus, die freien Tage so zu gestalten, wie du es möchtest. Und das kann den Urlaub ganz schön entspannen, denn jeder braucht etwas anderes, um so richtig abzuschalten. Manch einer liebt Städtetrips, geht stundenlang ins Museum oder interessiert sich für ausgedehnte Walking Touren. Andere möchten im Urlaub gerne ausschließlich am Strand liegen, ein Buch nach dem anderen lesen oder sich zwischen Beachvolleyball und Surfen höchstens zum “Sundowner” hinsetzen. Damit es nicht zum Familienstreit kommt, wenn es um die Wahl der nächsten Destination geht, kann ein Trip allein eine gute Option sein, damit du auf deine vollen Erholungskosten kommst.

Eine Reise allein ist allerdings auch herausfordernd, da du weniger abgelenkt bist und viel Zeit hast, dich mit dir selbst auseinanderzusetzen. Wenn du dich einmal auf die Reise begibst, wirst du aber schnell feststellen, dass nicht nur deine Achtsamkeit geschult wird, sondern auch deine Langsamkeit.

Alleine Reisen: Ein Selbstversuch

Ende letzten Jahres kam mir plötzlich eine Idee: Vier Wochen Portugal. Zwei Wochen Urlaub, zwei Wochen remote arbeiten, die freie Zeit nur für mich nutzen, neue Menschen treffen, das Land erkunden. Mich hat vor allem die Erfahrung gereizt, die rosa Brille der ersten Urlaubswochen abzusetzen. Oft treibt uns das Fernweh in andere Länder, doch auch wenn man sich auf den ersten Blick unsterblich in eine fremde Stadt verlieben kann, merkt man nach längerer Zeit, wo wirklich zu Hause ist.

Was mir am Reisen allein so gut gefallen hat, war die freie Zeiteinteilung. Mein Tag startet für gewöhnlich früh und ewig lang ausschlafen möchte ich höchstens nach langen Clubnächten. Für mich bedeutet achtsam reisen nicht, von einem Highlight zum nächsten zu jagen, sondern eher das Einfangen einer Stimmung. Sich die Zeit zu nehmen, einen Umweg zu gehen oder ein Viertel zu erkunden, das nicht im Stadtzentrum liegt. Ich habe mir einfach erlaubt, eine neue Art der Langsamkeit zu erfahren.

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Gleich am Anfang der Reise habe ich es mir zum Ziel gesetzt, jeden Ausgangspunkt Lissabons kennenzulernen. Da Lissabon auf sieben Hügeln erbaut wurde, hat das meine Kondition innerhalb weniger Wochen ganz schön in die Höhe getrieben! Manche Aussichtspunkte waren von Touristen überlaufen, manche waren geradezu verlassen und allein dadurch schöner als die viel besuchten Hotspots der Reiseführer.

Nach vier Wochen spürte ich aber, wie sehr ich mich auf die Heimreise freute. Am Ende war ich einfach entspannt und zufrieden, denn die Zeit alleine hatte meine Batterien vollständig aufgeladen. Dazu möchte ich sagen, dass es mir noch nie viel ausgemacht hat, Zeit mit mir selbst zu verbringen. Ganz im Gegenteil, so finde ich alleine oft den Ausgleich, den ich brauche, um wieder bei mir anzukommen.

Falls du dir noch unsicher bist, ob “Solo Travel” etwas für dich ist, stellen wir dir drei Reiseformate vor, die alleine Spaß machen und trotzdem genug Möglichkeiten bieten, andere Reisende zu treffen.

Das Surfcamp

Das Surfcamp ist die ideale Reise, um Menschen kennenzulernen, aktiv zu sein und sich trotzdem zu entspannen. Viele Veranstalter bieten mittlerweile eine Kombination aus Surfen und Yoga an, oft gepaart mit gesunder Küche und Programm für den Abend. Die Surf-Hotspots findet man entlang der Atlantikküste in Frankreich, Portugal oder alternativ auch in Marokko. Unser absoluter Tipp für nachhaltiges Reisen ist aber nicht nur näher sondern mindestens genauso schön: die Deutsche Insel Rügen. Unter Insidern ist Rügen schon lange als Surf- und Kiteparadies bekannt. Die Insel ist bequem mit der Bahn oder mit dem Bus zu erreichen und bietet neben der einzigartigen Ostseeküste viele Surfschulen, Wanderwege und im Sommer sogar Musikfestivals. Mehr Infos findest du hier.

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Die Bahnreise

Die Bahnfahrt als Reiseerlebnis? Aber ja! Selbst wer es als Kleinkind nicht geliebt hat, mit Eisenbahnen zu spielen, wird auf dieser Strecke garantiert zum Bahnliebhaber. Im Süden der Schweiz liegt die kleine Gemeinde Zermatt, die das Jahr über bei Skifahrern, Wanderern und Kletterern beliebt ist. Von hier aus fährt der (link: https://www.glacierexpress.ch/de/ text: “Glacier Express”), ein Schnellzug der die Städte Zermatt und St. Moritz miteinander verbindet. Auf der acht Stunden langen Fahrt im Panoramaabteil kann man zum Beispiel die Rheinschlucht begutachten, die auch als «Grand Canyon der Schweiz” bezeichnet wird. Ein weiteres Highlight ist der 5.865 Meter lange Albula Tunnel.

Der Wanderurlaub

Wandern hat einen schlechten Ruf, denn fast jeder von uns wurde wohl als Kind von seinen Eltern zu langen Fußmärschen überredet. Was einem damals unendlich langweilig erschien, ist spätestens seit der Wiederentdeckung des Jakobsweges im Trend. Doch es gibt auch andere Routen, die einem vor allem mehr Wertschätzung für die einzigartige Natur unserer Nachbarländer vermitteln. Der Fernwanderweg E5 verläuft von Oberstdorf in Bayern nach Meran in Italien. Die 140 Kilometer lange Strecke lässt sich in einer Woche erlaufen und ist nach ein wenig Training auch für Anfänger geeignet. Wer lieber regional auf Wanderschaft gehen möchte, kann außerdem bei Karmahike vorbeischauen. Das Team von Karmahike organisiert einen Mix aus Yoga und Wandern im Berliner Umland.

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Egal, für welche Art der Reise du dich auch entscheidest, trau dich, auch mal ganz allein unterwegs zu sein. Deine wichtigsten Accessoires: Deine Sommer-Playlist für lange Fahrten und die Fähigkeit, gelassen zu bleiben, wenn etwas mal nicht nach Plan läuft.

Wenn du vor der nächsten Reise noch etwas üben möchtest, dann organisiere doch mal einen Soloabend in deiner Stadt. Vielleicht gibt es ein Restaurant, eine Ausstellung oder ein Konzert, für das du bist jetzt noch niemanden begeistern konntest. Lass dich dadurch nicht entmutigen und schau, wie es sich anfühlt, einfach mal ganz allein unterwegs zu sein und dich treiben zu lassen. Am Ende hast du nicht nur eine besondere Erfahrung gemacht, sondern freust dich ganz bestimmt auch wieder auf viele bekannte Gesichter.

Die Podcastfolge zum Impuls der Woche:

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