3 Übungen für einen ruhigen Geist in turbulenten Zeiten

Der Coronavirus hat unsere Gedanken fest im Griff. Wir möchten dir drei einfache Übungen zeigen, mit denen du deinen Geist in stressigen Momenten beruhigen kannst.

Bring deine Gedanken zur Ruhe

Viele von uns begleitet ein ungutes Gefühl durch diese Tage. Seit Ausbruch des Coronavirus hören wir jeden Tag beunruhigende Meldungen und Prognosen über die weitere Verbreitung. Noch dazu hat sich das alltägliche Leben in vielen Städten verändert, viele Universitäten sind geschlossen, öffentliche und private Veranstaltungen eingeschränkt, viele kulturelle Einrichtungen wie Clubs oder große Theater können vorerst nicht mehr besucht werden. Das ist eine große und vor allem plötzliche Veränderung, die wir als Gesellschaft und auch als Gemeinschaft erst einmal verdauen müssen.

Wir von 7Mind haben uns lange überlegt, wie und ob wir uns mit dem Thema des Coronavirus beschäftigen. Allein in unserem 46-köpfigen Team gibt es 46 unterschiedliche Meinungen dazu. Es schien unmöglich, so darüber zu sprechen, dass sich jeder gehört und ernst genommen fühlt. Einige haben große Angst, sorgen sich um ihre Angehörigen, andere blicken dem Virus gelassen entgegen. Was uns an diesem Punkt eint, ist die Dankbarkeit. Dankbarkeit dafür, dass wir gesund sind, dass wir einem Job nachgehen, den die meisten von uns bequem von zu Hause aus erledigen können. Wir jetz vor allem an unsere Community und an alle Menschen, die Schwierigkeiten haben, sich zu organisieren. An die Mütter und Väter unter euch, die nicht genau wissen, wie sie ihre Kinder betreuen und gleichzeitig ihrer Arbeit nachgehen sollen. An diejenigen unter euch, die krank sind, die unter Quarantäne stehen oder Angehörige haben, die zu den Risikogruppen gehören. Und natürlich auch an alle, die sich derzeit Sorgen machen, die Ängste verspüren, unsicher und unruhig sind.

Für einen ruhigeren Geist: Der 7Mind Kurs Innere Balance

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Oft sprechen wir von Meditation in Zusammenhang mit unserem Wohlbefinden. Im ganz normalen Alltagstrubel kann Meditation eine Stütze sein, ein Anker, der uns hilft, bei uns zu bleiben. Auch in schwierigen Zeiten sehen wir dieses Potenzial. Deshalb möchten wir euch und uns daran erinnern, dass wir mit Meditation immer die Möglichkeit haben, Selbstfürsorge zu praktizieren. Natürlich kann sie nicht die Probleme rund um das Coronavirus lösen. Sie bietet uns aber jederzeit Hilfe im Umgang mit unruhigen Gedanken und Emotionen. Es geht um unseren inneren Ruhepol, den wir immer wieder aufsuchen können, egal wie viele Nachrichten auf uns einprasseln. Selbst wenn ihr nur für wenige Sekunden aus dem Gedankenkarussell aussteigt, stärkt ihr eure innere Balance. Wie das gelingen kann, zeigen wir euch jetzt.

1. SOS-Übung bei kreisenden Gedanken

Wenn wir unter Stress stehen, nehmen wir unsere Umgebung anders war, als wenn wir entspannt sind. Stress schränkt unseren Fokus ein, er hält uns davon ab, das große Ganze zu erfassen. So drehen sich unsere Gedanken in kleinen Kreisen, ohne Anfang, ohne Ende. Das ist sehr anstrengend für unser ganzes System und sorgt dafür, dass wir unruhig werden oder uns hilflos fühlen.

Unser Atem ist ein kraftvolles Werkzeug, um mit den eigenen Emotionen sein zu können und unser Stresssystem zu regulieren. Beim Ausatmen aktivieren wir unseren Parasympathikus, das ist der Teil des Nervensystems, der auch als Ruhe- oder Erholungsnerv bezeichnet wird.

Eine Studie fand heraus, dass jedes Gefühl sein eigenes, ganz bestimmtes Atemmuster hat. Im Umkehrschluss hieße das - indem du deine Atmung veränderst, kann du verändern, wie du dich fühlst. Wenn wir innerlich ruhig sind, haben wir einen vollen, langen Atem. Atmen wir bewusst in diesem Rhythmus, können wir also ein Gefühl der Ruhe erzeugen. Auch dann, wenn wir eigentlich gerade nervös sind. Probieren wir es einmal aus:

Setz dich aufrecht hin. Nimm einige Atemzüge in deinem Rhythmus und konzentriere dich darauf, die Atembewegung bis in deinen Bauchraum zu lenken. Du kannst dir auch eine Hand auf den Bauch legen, um sie noch intensiver wahrzunehmen. Atme jetzt bewusst ein und zähle dabei gedanklich bis vier. Halte nun deinen Atem kurz an. Atme durch die Nase wieder aus und verlängere deinen Atem dabei. Du kannst bis acht zählend ausatmen oder auch bis sechs, je nachdem, wie es für dich angenehm ist. Hauptsache dein Ausatem ist länger, als der Einatem.

Wiederholen diese Übung für drei bis fünf Minuten und spüre nach, ob sich etwas in dir verändert hat. Noch mehr Atemübungen findest du hier.

2. Entspannungsübung für den Körper

Sobald wir uns Sorgen machen, sind wir stark mit unseren Gedanken identifiziert. All unsere Energie sitzt dann in unserem Kopf. Unser Verstand grübelt, denkt über die Zukunft oder die Vergangenheit nach, sucht nach Lösungen. Auch wenn es momentan wichtig ist, rationale und gut überlegte Entscheidungen zu treffen, brauchen wir ab und zu eine Pause, um etwas Abstand zu gewinnen. So haben wir die Chance, eine Situation noch mal neu zu bewerten. Mehr in unseren Körper zu kommen ist ein guter Weg, die Energie in uns auszubalancieren. Die Progressive Muskelentspannung kann uns dabei helfen. Bei dieser Entspannungsmethode können wir verspannte Muskeln lockern und sogar unseren Blutdruck senken.

Lege dich für diese Übung hin oder setze dich bequem auf einen Stuhl. Spanne jetzt alle großen Muskeln deines Körpers gleichzeitig an. Das kann sich zunächst sehr ungewohnt und auch anstrengend anfühlen. Versuche trotzdem richtig Spannung aufzubauen, auch in deinem Gesicht. Knautsch es zusammen, als hättest du gerade in eine Zitrone gebissen. Atme jetzt tief ein, spüre die Spannung und gib dir dann innerlich das Signal, loszulassen. Lass deinen Atem in einem lauten Seufzer entweichen. Entspann nun deine gesamte Muskulatur. Wenn du etwas Zeit hast, dann gehe mit deiner Aufmerksamkeit einmal durch deinen ganzen Körper und entspanne jedes Körperteil ganz bewusst. Zehen, entspannt...Füße, entspannt...Fußgelenke, ganz entspannt...Gehe so immer weiter vor, bis du an deiner Kopfkrone angekommen bist.

Eine Anleitung für Progressive Muskelentspannung findest du hier oder in der 7Mind App unter "Singles - Basics".

3. Ein kleiner Perspektivwechsel

Uns ist aufgefallen, wie viele unterschiedliche Meinungen es zum Thema Coronavirus gibt. Während einige ihre Vorratsschränke füllen, ärgern sich andere über die sogenannten Hamsterkäufe. Manch einer fühlt sich in seiner Angst nicht ernst genommen, andere sprechen von Panikmache. Alle Gefühle sind erst einmal okay. Wir können uns in diesen Tagen bewusst machen, dass jeder von uns seine eigene Perspektive hat. Und jede einzelne ist eine wichtige Facette des großen Ganzen und erst einmal nicht besser oder schlechter als die Sichtweise anderer Menschen.

Wir können einmal versuchen, bestimmte Aspekte der aktuellen Situation aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Zum Beispiel, indem wir die Schließung kultureller Einrichtungen nicht als Einschränkungen verstehen. Wir sind es so gewohnt, uns ständig beschäftigt zu halten, auch mit schönen Dingen. Wir gehen ins Kino, treffen Freunde in Bars oder quetschen den Besuch im Fitnessstudio zwischen Arbeit und die Feierabendverabredung. Das ganz Leben schaltet gerade einen Gang runter. Vielleicht hast du plötzlich ungewöhnlich viel Zeit, die du erstmal nicht mit deinen gewohnten Aktivitäten füllen kannst. Nimm wahr, dass mehr Raum da ist. Vielleicht auch mehr Zeit für dich. Mehr Zeit, dich zu langweilen oder einfach mal wieder auf der Couch zu liegen und aus dem Fenster zu schauen. Keine Ablenkung, kein Prokrastinieren. Wie fühlt sich das an für dich?

Jeder von uns hat seinen ganz eigenen Umgang mit dem aktuellen Weltgeschehen. Auch wenn wir gerade nicht so häufig zusammenkommen, wie wir es gewohnt sind, können wir doch in Kontakt bleiben. Wie es dir auch geht, teil dich mit! Tausch dich aus mit deinen Liebsten, wähl mal wieder die Nummer eines Freundes, statt nur bei WhatsApp zu schreiben. Klopf bei deinen Nachbarn oder leg ihnen eine Rolle Klopapier vor die Tür. Alles ohne zusätzliches Infektionsrisiko, was gerade ein Gefühl der Gemeinschaft stärkt, ist willkommen. Dazu kann wirklich jeder von uns einen kleinen Beitrag leisten. Passt auf euch auf!

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