Hausmittel bei Erkältung: Das Kräuter-Einmaleins

Nun ist der Früh­ling hof­fent­lich nicht mehr auf­zu­hal­ten. Gleich­zei­tig bäumt sich der Winter mit einer letzen Erkäl­tungs­welle auf. Mit diesen pflanzlichen Tipps könnt ihr gut für euch sorgen.

von Anna Rosenbaum

Trockener Husten mit Halskratzen

Wer kennt es nicht: der Hals kratzt so oder so schon ein wenig und der Husten ist so trocken, dass ihn das nur noch stärker reizt. Oft ist zusätzlich die Mundschleimhaut empfindlich oder fühlt sich etwas entzündet an.

Mutter Natur bietet uns dage­gen eine fabel­hafte Lösung: die Schleim­stoffe. Hört sich leicht eklig an, aber machen wir einen Tee daraus, schmeckt der nicht anders als gewohnt. Die Idee ist, dass die Schleim­stoffe (auch: Muci­la­gi­nosa) sich als schüt­zen­der Film über die gereizte Schleim­haut legen und so den Hustenreiz und die Entzündung lindern.

Pflanzen, die Schleimstoffe enthalten und in Tees gut eingesetzt werden können sind: Spitzwegerich, Eibischwurzel und Lindenblüten.

Tipp: Die Schleimstoffe lösen sich besser, wenn die Pflanzenteile mit kaltem Wasser aufgegossen werden und ungefähr 1-2 Stunden ziehen dürfen. Danach sollte das sogenannte Mazerat dann relativ schnell aufgebraucht werden.

Feuchter Husten und verschnupfte Nase

Eine andere Form von Husten und Schnupfen, die zwar weniger schmerzhaft, aber in Gesellschaft dennoch unangenehmer ist, ist derjenige mit Auswurf. Wieder nicht wirklich schön, aber so ist es nun einmal: was raus muss, muss raus. Bestimmte Pflanzenwirkstoffe können das aber etwas beschleunigen, und zwar ätherische Öle, Seifenstoffe (Saponine) und Glucosinolate.

Äthe­ri­sche Öle werden eher zum Inha­lie­ren oder als Kap­seln ver­wen­det, und die meis­ten glu­co­si­nol­at­hal­ti­gen Pflan­zen (z. B. Meer­ret­tich, Brun­nen- und Kapu­zi­ner­kresse) lassen sich besser als Nah­rungs­er­gän­zung oder Fer­tig­prä­pa­rat ein­neh­men (danach kannst du mal in der Apotheke deines Vertrauens fragen). Für die Tee­an­wen­dung sind des­halb beson­ders die Sei­fen­stoffe inter­es­sant.

Sei­fen­stoffe können dabei helfen, den Schleim zu lösen und sorgen so dafür, dass er besser abge­hus­tet werden kann. Typi­sche Ver­tre­ter, die häufig in Erkältungsteemischungen zu finden sind, sind die Süß­holz­wur­zel und der Thy­mian.

Immer gut

Was bekanntlich auch gegen Erkältungen helfen kann, ist Wärme. Die Flavonoide in Linden- und Holunderblüten können dir ordentlich einheizen und so dazu beitragen, dass du die Erkältung sozusagen ausschwitzt.

Bestimmte Pflan­zen gelten sogar als natür­li­che Anti­bio­tika. Auf­grund ihres kom­ple­xen Wirk­me­cha­nis­mus sollen sie für eine ganze Band­breite an Bakterien unangenehm sein, häufig wird ihnen sogar eine Wirkung gegen Viren nachgesagt! In Tees wird dazu häufig Thy­mian ein­ge­setzt.

Meist werden etwa drei bis vier Tassen Tee am Tag emp­foh­len. Auch die Einnahme von pflanzlichen Hausmitteln sollte nicht übertrieben werden. Und noch ein Geheim­tipp: ordent­lich süßen, und zwar mit Honig! Denn auch Honig gilt als anti­bak­te­ri­ell wirk­sam. Und so schmecken die meis­ten Erkäl­tungs­tees auch gleich viel besser!

Im Zweifel fragt am besten immer noch mal in eurer Apotheke nach. Es ist so oder so am besten, wenn ihr euren Tee in der Apotheke kauft, da die Pflanzen dort bestimmten Qualitätskriterien entsprechen müssen.

Jetzt wisst ihr, worauf ihr auf der Inhalts­stoff­liste eurer Erkäl­tungs­tees achten könnt und werdet hoffentlich noch schneller wieder gesund!

Gute Besserung!

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