Hilfsbereitschaft in Zeiten des Umbruchs
Was tun, wenn das Misstrauen gegenüber Politikern wächst und sich Hilflosigkeit und Frust breit machen? Selbst aktiv werden! Wir zeigen dir, wie du den Helfer in dir entdeckst.
Sicherheit, soziale Gerechtigkeit, Flüchtlingspolitik und Bildung sind nur einige der großen Themen der diesjährigen Bundestagswahl. Große Themen, denen wie immer große Wahlversprechen folgten. “Das müssen wir ändern” und “ Diese Menschen müssen wir unterstützen” sind Sätze, die wir oft gehört haben. Schließlich wird während des Wahlkampfes nicht nur um unsere Stimme, sondern vor allem um unser Vertrauen gekämpft. Doch gerade das Vertrauen scheint der Politik aus den Händen zu gleiten. Eine Studie des Kölner Rheingold Instituts zur diesjährigen Wahl kam zu dem ernüchternden Ergebnis, dass das Misstrauen gegenüber Politikern in den letzten Monaten um ein Vielfaches gestiegen ist. Misstrauen in unsere Politiker und letztendlich auch das System, lässt nicht selten auch ein Gefühl der Hilflosigkeit aufkommen.
Was können wir in unserem täglichen Leben dazu beitragen, um der zunehmenden Spaltung der Gesellschaft entgegenzuwirken? Wir können uns zum Beispiel darauf konzentrieren, dass Wir-Gefühl zu stärken, indem wir selbst aktiv werden – nicht nur bei der Wahl, sondern im täglichen Leben, durch Mitgefühl und Hilfsbereitschaft. Denn Hilfsbereitschaft überwindet Gräben. Sie ist Ausdruck unserer Menschlichkeit und ist weder politisch noch religiös geprägt. Ihre Auswirkungen kann jedoch ganze Gesellschaften zum Positiven verändern. Wir glauben, dass in jedem von euch diese Mitmenschlichkeit steckt, und wollen euch in diesen herausfordernden Zeiten zu mehr Hilfsbereitschaft auffordern. Jeden auf seine Weise.
Kooperation statt Konkurrenz
Nicht nur in der Politik herrscht Konkurrenzkampf. Auch im Privaten kennen wir das Gefühl, in Konkurrenz zu unseren Mitmenschen zu stehen. Manchmal spüren wir diese Konkurrenz vielleicht ganz bewusst, wie bei der Arbeit, oder wenn sich mal wieder jemand an der Supermarktkasse vordrängelt. Aber auch im Fitness-Studio oder im Freundeskreis können wir uns einem Konkurrenzdenken ausgesetzt fühlen. Auf globaler Ebene bekommt dieses Konkurrenzdenken natürlich ganz andere Dimensionen.
Wer anderen helfen möchte, muss vor allem den Wunsch loslassen, immer ganz vorne mit dabei sein zu wollen. Dann geht es plötzlich nicht mehr nur um uns selbst und die eigene Leistung. Wir hören auf uns zu vergleichen und entwickeln einen Blick für unser eigenes Helfer-Potenzial. Wenn du jemandem deine Hilfe anbietest, wechselst du automatisch vom Konkurrenz- in den Kooperationsmodus. So entsteht ein völlig neues Wir-Gefühl, in dem wir den anderen als Menschen betrachten und nicht als jemanden, der uns den ersten Platz streitig machen möchte.
Empathie stärken durch Meditation:
7Mind kostenlos startenEntdecke dein Helfer-Potenzial
Nicht jeder Mensch hat das medizinische Wissen, um für Ärzte ohne Grenzen auf dem Mittelmeer aktiv zu werden. Wer Hilfsbereitschaft zeigen möchte, muss sich ein Bewusstsein dafür schaffen, dass es nicht den einen richtigen Weg gibt, anderen zu helfen. Die Hilfsbedürftigkeit der Menschen in unserer Gesellschaft ist so vielfältig wie die Talente, Begabungen und Mittel derer, die ihnen helfen können. Die Frage lautet also: Was ist dein Helfer-Potenzial?
Konzentriere dich zunächst auf dich selbst und versuche, dir folgende Frage zu beantworten: Gibt es etwas, dass ich besonders gut kann oder habe ich besondere Mittel zur Verfügung mit denen ich andere unterstützen könnte? Eine ehrliche Selbsteinschätzung ist ein sehr wichtiger erster Schritt zu mehr Hilfsbereitschaft. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Vielleicht hast du ja einen hervorragenden Orientierungssinn und kannst aufmerksamer dafür sein, wenn dir verlorene Touristen auf der Straße begegnen. Vielleicht bist du auch ein Tüftler, liebst Elektronik und kannst den Nachbarn bei der Installation ihrer Multimedia-Anlage helfen. Vielleicht möchtest du etwas spenden oder bist ein Sprachtalent und bringst anderen gerne etwas bei. Wie wäre es dann, einen kostenlosen Sprachunterricht anzubieten? Hilfsbereitschaft hat viele Formen – egal wie du hilfst, deine Hilfe ist wertvoll. Mehr Ideen, wie du dich für das Allgemeinwohl einsetzen kannst, findest du außerdem in (link: https://7mind.de/magazin/gute-taten-die-gut-tun-oder-war-st-martin-egoist text: diesem) Artikel.
Gemeinsam zum Erfolg
Du hast dein Potenzial schon entdeckt und bist gerade wieder dabei, die Ärmel hochzukrempeln? Gut so! Denn mit deiner Hilfsbereitschaft tust du nicht nur deinen Mitmenschen etwas Gutes, sondern auch dir selbst. Mit deiner Hilfe kann jemand anderes ein bestimmtes Ziel vielleicht schneller und einfacher erreichen. Sein Erfolg wird so auch zu deinem Erfolg. Dieser Erfolg ist wie Balsam für die Seele und steigert auch dein eigenes Glück. Denn anderen zu helfen, gibt uns nicht nur das gute Gefühl, gebraucht zu werden, sondern auch eine innere Zufriedenheit, weil wir etwas Gutes getan haben.
Allein kann niemand die ganze Welt retten oder die großen Probleme unserer Gesellschaft lösen. Aber vielleicht bist du heute wählen gegangen, hast letzte Woche per Briefwahl abgestimmt oder bleibst heute ganz bewusst zu Hause. Egal wie du dich entschieden hast, mach dir bewusst, was du täglich mit deinen Handlungen bewirken kannst, so klein sie auch sein mögen. Hilfsbereitschaft verändert nicht nur die Menschen, denen du hilfst, sondern auch dich selbst. Mit ein bisschen Achtsamkeit wird dir schnell auffallen, wie du mit deinen individuellen Stärken und Talenten deinen Mitmenschen helfen und so das Wir-Gefühl in unserer Gesellschaft stärken kannst.
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