Wie lerne ich meinen Stress kennen?

Die Auswirkungen von Stress haben viele Gesichter. Schlafprobleme, Erschöpfung, Bluthochdruck. Lerne deinen Stress kennen und finde deinen ganz individuellen Weg, ihn zu reduzieren.

Mein Stress gehört zu mir

Eine ganze Industrie beschäftigt sich mit der Entwicklung von “Anti-Stress-Produkten”. Unzählige Ratgeber versprechen einfache Methoden, mit denen sich Stress ganz einfach in Luft auflöst. Was verlockend klingt, führt aber häufig in eine Sackgasse, denn solange wir anti Stress sind, gehen wir auch in einen inneren Widerstand zu uns selbst. Stressbewältigung beginnt dort, wo wir unseren eigenen Stress akzeptieren und eine Bereitschaft entwickeln, ihn besser kennenzulernen. Erst dann können wir erkennen, dass zwischen dem Auslöser und unserer Stressreaktion ein Raum liegt, in dem wir volle Verantwortung für unser Denken und Handeln übernehmen können.

In diesem Monat möchten wir uns intensiv mit dem großen und komplexen Thema Stress beschäftigen und dir Wege zeigen, wie du gesünder und achtsamer mit ihm umgehen kannst.

Woche 2: Meinen Stress kennenlernen

“Du kannst die Wellen nicht stoppen, aber du kannst lernen zu surfen.” Jon Kabat-Zinn

Von Sarah Schömbs

Jeder Mensch ist individuell. Jeder Körper ist einzigartig. Jeder Geist, ein Unikat. Dementsprechend äußert sich Stress bei jedem Menschen unterschiedlich. Während der Eine vollkommen erschöpft einschläft und fast augenblicklich in einen Tiefschlaf fällt, liegt der Andere nachts wach. Das Gedankenkarussell kreist, an Schlaf ist kaum zu denken. Zähne knirschen, ein verspannter Kiefer, Nacken- und Rückenschmerzen, chronische Erkrankungen. Die Auswirkungen von Stress haben viele Gesichter. Umso wichtiger ist es, herauszufinden, wie dein Körper auf Stress reagiert. In der 2. Woche geht es darum, dich auf Entdeckungsreise zu deinen ganz eigenen Stressreaktionen zu begeben. Was sind typische Stressreaktionen für dich? Nimm diese Woche als Chance wahr, dich und deinen Körper besser kennenzulernen. Der Meditationskurs “Stress Intensiv 2“ unterstützt dich dabei, deinen Stress auf den Ebenen Körper, Atem und Geist zu entdecken.

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Gehe auf Entdeckungsreise

Ein BodyScan kann dir beispielsweise dabei helfen, ein Gespür für deinen Körper und die einzelnen Bereiche und Funktionen des Körpers zu entwickeln. Wo fühlst du dich verspannt? Ist dein Nacken angespannt, sind deine Hände verkrampft? Auch dein Atem ist ein Indikator für das Stresslevel in deinem Körper. Er bildet die Verbindung zwischen körperlicher und mentaler Ebene. Bist du hektisch und nervös wird der Atem flach, schnell, setzt teilweise sogar aus. Zahlreiche Studien beweisen die Wirksamkeit von Atemtechniken im Zusammenhang mit Schlafstörungen, Depressionen und hohem Blutdruck. Eine bewusste Atmung soll laut Dr. Martin Paulus von der University of California nachweislich dabei helfen, sich selbst zu beruhigen. Atemtechniken sind auch Teil dieses Meditationskurses. Erfahre in der Meditation „Stress in der Atmung erkennen“, wie du deinen Atem bewusst als Anti-Stress-Werkzeug einsetzt.

Letztlich passiert Stress auch auf der geistigen, mentalen Ebene. Ist der Geist unruhig und das Gedankenkarussell kreist, fühlen wir uns nervös und gestresst. Lerne, deine Gedanken wahrzunehmen, sie zu beobachten und schließlich loszulassen. Indem Achtsamkeitsmeditationen dir helfen, dich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren, können sie tägliches Grübeln und ablenkende Gedanken reduzieren.

Was sind deine Stressoren?

Wie du siehst, kann sich Stress auf den verschiedensten Ebenen äußern. Ein weiterer Aspekt deines individuellen Stresses sind sogenannte Stressoren. Stressoren sind Faktoren, die Stress in dir auslösen. Zum Beispiel Zeitdruck, Hunger, Lärm oder auch eine ganz konkrete Prüfungssituation. Nachdem du zu Beginn gelernt hast, die Auswirkungen von Stress wahrzunehmen, gehst du jetzt einen Schritt weiter. Nun geht es darum herauszufinden, wann du dich gestresst fühlst und was die Ursachen dessen sein können. Was muss passieren, dass du gestresst bist? In welchen Situationen verkrampfen sich deine Hände, wann ist der Rückenschmerz spürbar? Im Büro, in der Bahn?

Erst dann erhältst du ein ganzheitliches Bild deines Stresses und machst es dir möglich, Wege zu finden, deinen Stress langfristig zu reduzieren. Wie beispielsweise den Arbeitsweg zu verändern oder eine andere Sitzposition einzunehmen. Begib dich auf Entdeckungsreise. Erkunde deinen individuellen Stress, körperlich oder auf mentaler Ebene. Verabschiede dich vom Mysterium Stress und lerne dich und deinen Stress kennen.

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Bild: 7Mind

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