Du hast jeden Tag die Chance, etwas zu bewegen

Wir alle haben jeden Tag die Möglichkeit, eine Greta Thunberg, ein Nelson Mandela oder ein Mahatma Gandhi zu sein. Wir müssen uns nur dafür entscheiden. Wir zeigen dir, wie!

Von Sarah Schömbs

„Das bringt doch eh nichts“, sagten 7,595 Milliarden Menschen auf der Erde und griffen zur Plastiktüte. „Das macht doch eh keinen Unterschied“, schimpften sie, schmissen ihre Batterien in den Biomüll und stiegen ins Flugzeug auf dem Weg zu ihrem langersehnten Sommerurlaub.

Doch was wäre, wenn Greta Thunberg am 20. August 2018 auf dem Weg zur Schule zu sich selbst gesagt hätte: “Ach, ich bin nur ein Kind. Auf mich hören sie doch eh nicht.”

Was wäre, wenn Nelson Mandela am Tag seiner Verurteilung aufgegeben und gedacht hätte: “Was kann ich schon ausrichten. Ich bin auch nur einer von vielen. Gegen die weißen mächtigen Männer habe ich keine Chance.”

Was wäre, wenn Mahatma Gandhi, wie so viele andere Menschen in Indien und Südafrika, den Kampf und nicht den Frieden gewählt hätte?

Greta Thunberg hätte am 20. August 2018 nicht vor dem schwedischen Reichstag protestiert. Greta Thunberg hätte keine Welle von Demonstrationen in mehr als 100 Ländern ausgelöst und den größten Klimastreik seit der Geschichte der Menschheit bewirkt. Nelson Mandela wäre nicht den Kampf gegen die Apartheid angetreten und wäre auch nicht Südafrikas erster schwarzer Präsident geworden. Und Mahatma Gandhi, der Freiheitskämpfer aus Indien, hätte den Menschen nicht zeigen können, dass Liebe und Mitgefühl der Schlüssel zum Frieden sind. Indien hätte keine Unabhängigkeit gefunden.

Wie wir sehen, kann sehr wohl ein einzelner Mensch die Geschichte und das Leben von Millionen Menschen verändern. Und damit sind sie nicht allein: Edward Snowden, Anne Frank, der Dalai Lama, Jane Goodall, Malala Yousafzai, Martin Luther King und Mutter Theresa, oder vielleicht deine Nachbarin, die sich täglich für den Schutz von Straßenhunden engagiert - um nur einige Beispiele zu nennen.

Wir möchten dir zeigen, wieso es so wichtig ist, dass jeder von uns ins Handeln kommt. Wir möchten dich motivieren, aktiv zu werden und deine Entscheidungen bewusst zu treffen.

Du hast die Wahl

Die Rechnung ist ganz simpel. Wenn jeder Mensch in Deutschland an einem Tag pro Woche auf seinen To-Go-Becher verzichtet, können pro Woche 82,79 Millionen To-Go-Becher gespart werden. Nun gut, nicht jeder Mensch Deutschlands ist in einem Alter, in dem Heiß- oder Kaltgetränke “to go” konsumiert werden. Nehmen wir also spaßeshalber nur die Altersgruppe von 15-59 Jahren. Das waren 2017 48,53 Millionen Menschen, also 48,53 Millionen to-go Becher allein in Deutschland.

Wenn davon auch nur 10% den “to-go” Luxus wirklich nutzen, dann sind das wöchentlich 4,853 Millionen Becher deutschlandweit. Im Monat werden so 19,412 Millionen Pappbecher mit Plastikdeckel konsumiert und entsorgt. Auf den Straßen, in Warteräumen, Hörsälen und an Bahnhöfen - wenn wir Glück haben, landen sie fachgerecht in einer passenden Mülltonne.

Andere Studien gehen von weit größeren Zahlen aus. Laut DUH sind es allein in Deutschland stündlich 320.000 Coffee to-go Becher, die zum Einsatz kommen. Das sind knapp drei Milliarden Einwegbecher pro Jahr und tausende Tonnen Müll. Doch neben dem Faktor Umwelt und Verschmutzung, verbraucht die Produktion der Becher Berge an Rohöl und emittiert insgesamt mehr als 100.000 Tonnen CO2 jährlich. Dieser Müll, die damit einhergehende Verschmutzung und die Ausbeutung der Ressourcen können mit nur einer einzigen simplen Entscheidung vermieden werden.

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Der to-go Becher ist nur eines der vielen Beispiele, wie wir als Konsument und Verbraucher mit nur einer kleinen Aktion einen riesigen Impact haben können. Ähnlich verhält es sich mit anderen Produkten und Konsumentscheidungen wie Plastiktüten, Transportmittelnutzung oder dem Fleischkonsum. Egal ob Strohhalm, Avocado oder Flugzeug. Wir haben in fast jedem Bereich unseres Lebens die Möglichkeit, uns aktiv für den Schutz einzusetzen. Für den Schutz der Umwelt, faire Arbeitsverhältnisse, nachhaltige Rohstoffe und so weiter.

Jede bewusste Konsumentscheidung macht einen Unterschied. Denn was wäre, wenn morgen erneut 7,595 Milliarden Menschen auf der Erde sagen: “Das bringt doch eh nichts”?

Der Schmetterlingseffekt

Sei der Schmetterling! Vielleicht kennst du bereits das Prinzip des Schmetterlingseffekts. Bei diesem Effekt geht es um die Frage, ob ein Flügelschlag einen Tornado auslösen könnte. Also darum, wie eng Ereignisse auf dieser Welt miteinander vernetzt sind.

Ein Beispiel: Stelle dir vor, ein Briefträger kommt an einem Mittwochmorgen zu spät zur Arbeit. Seine Freundin hatte sich am Vorabend von ihm getrennt. Er lag die ganze Nacht wach, frustriert, traurig, niedergeschlagen. Er kommt also zur spät zur Arbeit und ist mit seinem Bewusstsein nicht ganz bei sich, irgendwie schusselig, einfach woanders mit seinen Gedanken. Im Verteilerzentrum angekommen, sortiert er hektisch seine Briefe, bündelt sie und checkt seine Route, um im Anschluss auf sein Fahrrad zu steigen und die Post zuzustellen.

In dem Gewusel ist ihm jedoch ein Brief abhanden gekommen. Dieser Brief ist an dich adressiert. In diesem Brief steht, dass du der glückliche Gewinner eines 10.000 Euro Gewinnes bist. Der millionste Kunde eines Autohauses. Doch dieser Brief erreicht dich nicht. Denn er liegt irgendwo zwischen Verteilerzentrum und dem Fahrrad des Briefträgers. Vielleicht hättest du mit dem Geld deine Traumreise nach Südostasien gemacht, dort deinen Seelenverwandten kennengelernt und glücklich eine Familie gegründet. Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Fakt ist, dass die Trennung der Ex-Freundin eines Briefträgers dein Leben beeinflusst hat. Eine Verkettung von unglücklicken Ereignissen.

Wir haben jeden Tag die Chance, ein kunterbunter Schmetterling zu sein. Indem wir in einem Geschäft nach einer nachhaltigeren Alternative fragen oder einer Freundin zum Geburtstag das verpackungslose Shampoo schenken. Oder indem wir wie Greta Thunberg das Licht im Haus ausschalten, die Ladekabel aus der Steckdose ziehen, uns vegan ernähren, aufhören zu fliegen, die Eltern vom Klimawandel überzeugen und Monate später die Welt im Kampf gegen den Klimawandel anführen. XcenteredTextPlaceholderX

Der Effekt der Nachahmung

Der Schmetterlingseffekt ist natürlich auch damit verknüpft, dass ein jeder von uns ein Vorbild sein kann und wir die Menschen um uns herum beeinflussen können. Genauso wie ein Kind insbesondere in den ersten Lebensjahren seine Eltern schlichtweg nachahmt, lernen auch wir im Erwachsenenalter nicht nur durch Belohnung sondern auch durch Nachahmung. Tagtäglich kopieren wir unbewusst Handlungen, Mimik und Gestik von den Menschen, die uns umgeben.

Mache dir dieses Phänomen bewusst. Dein Lächeln wird andere Anstecken und das Lächeln der anderen könnte der Schmetterling für einen wundervollen Tornado sein. Deine gute Tat kann dazu führen, dass andere zu einer guten Tat inspiriert werden usw. Also, wenn du das nächste Mal in einen Bus einsteigst und den Busfahrer begrüßt, werde dir bewusst, was für einen Einfluss dein “Guten Tag” und ein nettes Lächeln haben können. Alles in allem geht es nicht darum, von heut auf morgen den Job an den Nagel zu hängen und sich an den nächstgelegenen Baum zu ketten. (Wobei an Bäume ketten natürlich ein wirksames Mittel sein kann.)

Es geht vielmehr darum, zu realisieren, wie viel Entscheidungsgewalt man eigentlich tagtäglich hat. Wir haben jeden Moment die Möglichkeit, uns in unseren Worten, Taten und Gedanken wie Mahatma Gandhi für den Frieden und gegen Gewalt zu entscheiden. Für den Schutz und gegen Zerstörung. Das fängt in der Kommunikation mit unseren Liebsten an und endet in dem, was wir tun und wie wir konsumieren.

Die Podcastfolge zum Impuls der Woche:


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