Zeit für Kreativität: Wie wir sie durch Achtsamkeit fördern

Kreativität muss nichts, aber kann so vieles! Sie bringt uns Ruhemomente, Lösungsansätze und eine ganz individuelle Perspektive auf das Leben und seine Herausforderungen. Wir verraten dir in 5 Tipps, wie du deiner Kreativität durch Achtsamkeit (wieder) mehr Raum gibst.

von Daniela Obers

Keine Zeit für Kreativität?

Kreativität ist die Kirsche auf dem Eisbecher des Lebens. Sie bereichert unser aller Leben - nicht nur das von Genies und Wunderkindern. Fehlt uns in unserem gestressten Alltag aber die Zeit, fällt alles, was uns nicht essentiell erscheint, schnell mal hinten runter. Darunter leidet meist auch die Beschäftigung mit unserer Kreativität, die Zeit für die schönen Dinge. Wer jetzt sagt, kreativ sein sei ja nicht essentiell für unser Leben, den:die möchten wir zum Umdenken einladen. Warum Kreativität so wichtig ist und wie wir ihr wieder mehr Raum in unserem Alltag schenken können, haben wir in 5 Tipps für dich zusammengetragen.

Warum Kreativität wichtig ist

Bevor wir direkt zu unseren Tipps springen, wie wir mit Achtsamkeit unsere Kreativität fördern, wollen wir uns zunächst einmal der Frage zuwenden, wofür die Kreativität denn eigentlich gut ist in unserem Leben. Kreativität kann uns in unterschiedlichsten Bereichen begegnen. Es ist das Kind, das die Sonne heute lila malt. Es ist der Bäcker, der bunte Streusel auf dem Kuchen verteilt. Es bist du, die du beim Kochen heute Abend eine Prise Kaffee in dein Chili gibst beim Kochen (Ja, das ist an dieser Stelle wirklich ein echter Kochtipp!). Kreativität hat unendlich viele Facetten. Eines haben all diese Facetten gemein: Sind wir kreativ, so schaffen wir etwas Neues. Der Lyriker Kurt Marti sagte einmal ganz treffend: “Wo kämen wir hin; wenn alle sagten; wo kämen wir hin; und niemand ginge; um einmal zu schauen; wohin man käme; wenn man ginge.” Indem wir kreative Wege gehen, finden wir neue Lösungen. Eine Fähigkeit, in der wir auch noch immer der künstlichen Intelligenz überlegen sind.

Kreativität wohnt uns auf ganz natürliche Weise inne. Sie hat nichts mit Talent zu tun, wir alle können kreativ werden. Wenn sie sich entfalten darf, kann sie laut, bunt und schrill sein. Doch bis sie sich entfaltet, kann sie auch gerne mal etwas schüchtern sein. Soll heißen: Sie drängt sich nicht in unser durchgetaktetes Leben hinein. Sie reagiert ziemlich empfindlich auf Stress. Sie braucht eine liebevolle Einladung, Zeit und einen Raum, in dem sie sich zeigen darf. Ganz ohne Bewertung. Auch Langeweile tut ihr gut. Achtsamkeit kann uns helfen, diesen Raum zu schaffen.

Wofür das gut ist? Verbindest du dich mit deiner Kreativität, so verbindest du dich mit dir selbst. Wenn diese Aussage gerade noch Fragezeichen in dir auslöst, dann laden wir dich und deine Kreativität ein, mitten in unsere 5 Tipps hinein zu springen:

So hilft Achtsamkeit dabei, unsere Kreativität zu fördern: 5 Tipps

1. Lasse mehr Stille in dein Leben

Es gibt nur noch wenige Momente, die uns Stille geben können. Wie oft am Tag ist das für dich der Fall? Und wie oft füllst du diese dann mit Musik, einem Podcast, dem Radio, Netflix oder ähnlichem? Wir sind es in unserem Leben nicht mehr gewohnt, so ganz für uns und mit uns zu sein, da es im Alltag schlichtweg nicht oft vorkommt. Unser erster Tipp an dich: Geh bewusst in die Stille. Es kann ein Kaffee oder Tee am Morgen in Stille sein oder auch ein stiller Tagesabschluss. So nimmst du dir bewusst Zeit in dich hinein zu hören und Raum zu schaffen. Dieser Raum kann dein inneres Atelier werden.

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2. Akzeptiere, was ist. Nimm wahr, was ist.

In der Meditation üben wir stets unsere Gedanken und Körperempfindungen wahrzunehmen. Nur wahrzunehmen, ohne sie verändern zu wollen, ohne den Gedanken aufzunehmen und weiter zu verfolgen. Akzeptanz und Wahrnehmen können uns ebenso helfen, Energie für Kreativität in uns zu wecken. Denn: Wer etwas erschafft, der wird auch mal scheitern. Ganz besonders, wenn du dich dabei traust, neue Wege zu gehen. An manchen Tagen brauchen wir auch Selbstakzeptanz und Selbstmitgefühl, wenn wir uns unter Druck setzen, etwas kreatives schaffen zu wollen. Das Gefühl von Frust und Scheitern kommt auf, wenn sich die schüchterne Kreativität nicht in unser begrenztes Zeitfenster pressen lassen möchte. Hör auf zu pressen. Spar dir die Energie. Akzeptiere es und nimm es wahr.

Investiere keine Energie in mit Schuld und Scham belastete Gedanken. Und vielleicht fühlt es sich im ersten Moment auch nur wie ein Scheitern an, weil du einen ganz neuen Weg gegangen bist und das Ergebnis so ungewohnt ist? Deswegen schließen wir auch Tipp Nr.2 mit dem Gedanken: Gib dir Raum und Zeit. Dein inneres Atelier wächst weiter.

3. Lass dich von der Natur inspirieren

Inzwischen hast du dich vielleicht ein wenig an die Momente der Stille und das bewusste Wahrnehmen gewöhnt. Dann ist es an der Zeit, die eigenen vier Wände zu verlassen. Ab in die Natur. Sie ist unsere größte und älteste Lehrmeisterin. Schau dem bunten Treiben auf der Blumenwiese zu, beobachte die emsigen Ameisen, die so ganz ohne Worte wissen, was zu tun ist. Die Natur hat die spannendsten und schönsten Lösungen für Probleme gefunden. Suche sie! Und genieße dabei die Stille, die Farben und die Gerüche. Selbst wenn dir bei deinem Spaziergang durch die Natur kein Geistesblitz kommt, findest du eben einfach Entspannung. Oder ist dir unter Stress etwa jemals eine wirklich kreative Idee gekommen? Ein Tipp für dein inneres Atelier: Nimm etwas von deinem Besuch in der Natur mit nach Hause. Eine Eichel, ein Blatt, eine Kastanie oder ein Stein. Dieser Gegenstand kann dich an die Eindrücke und Entspannung erinnern, die du in der Natur gesammelt hast.

4. Trau dich und sei absichtslos

Kreativität muss keinem Zweck dienen. Sie muss keine Hallen füllen, sie muss keine Lesenden finden, sie muss niemandem gefallen. Nicht einmal dir. Deine Kreativität muss gar nichts.

Wir sind in unserem Leben so sehr auf Effizienz, Sinnhaftigkeit, Produktivität und der optimalen Nutzung unserer knappen Zeit getrimmt, dass wir das oft ebenso auf die Zeit übertragen, die der freien Entfaltung zufällt. Damit denken wir an das Ergebnis und sind nicht mehr im kreativen Prozess - der Endgegner von freier Kreativität. Lass den Farbpinsel über das Blatt Papier wandern, kombiniere Farben, die dir gefallen und lass das Bild sein, was immer es sein möchte. Sei spielerisch. Diese Form von Loslassen braucht Übung, sei also geduldig mit dir. Gleichzeitig ist der Schlüssel zu echter Kreativität: Lässt du in Absichtslosigkeit fließen, was da aus dir heraus möchte, so bist du ganz bei dir selbst. Du schaffst etwas neues, etwas wahrlich Kreatives, weil du dich weder an vorher Dagewesenem, noch am zukünftigen Betrachtenden, Nutzenden oder Lesenden orientierst. Du bist bei dir. Das ist Kunst und Achtsamkeit zugleich. Das ist der Moment, in dem du beginnst in deinem Atelier zu wirken.

5. Geh in Verbindung mit dir selbst

Wir alle sind kreativ. Die Fähigkeit kreativ zu sein, hat nichts mit Talent zu tun. Talent und Übung haben Einfluss auf das Ergebnis, ohne Frage. Doch beide bestimmen nicht das Maß deiner Kreativität.

Begeben wir uns also auf die Suche nach ihren Wurzeln: Kreativität ist in uns erwacht, sobald wir angefangen haben zu spielen. Hier kommt auch wieder die Absichtslosigkeit, die Neugier, die pure Freude am Erkunden mit dazu. Verbinde dich mit dir und deinen kreativen Anfängen und überlege einmal, was dir als Kind Freude bereitet hat. Wie und was hast du gespielt? Kannst du dich noch erinnern, wie du dich dabei gefühlt hast? Nimm Kontakt mit dieser spielerischen Seite in dir auf und lass dich in das Gefühl hineinfallen.

Und dann? Leg los. Denk dran, es gibt kein Richtig oder Falsch.


Podcast-Episode zum Artikel:


Bild: Michael Burrows via Pexels

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