Und jetzt zu dir: 7 Fragen an Katja
Wir haben Menschen in Deutschland gefragt, was sie in Zeiten der Krise beschäftigt. Das Ergebnis: 7 Antworten, die in der Distanz Verbundenheit schaffen.
Eine Reihe von Daniela Obers
Wir möchten euch in unserer neuen Reihe einige der vielen Helden des Alltags in der Corona-Krise vorstellen. Welchen Herausforderungen stellen sie sich gerade tagtäglich und welche Lösungen haben sie in der neuen Normalität für sich gefunden? Vielleicht können wir ja noch etwas voneinander lernen. Oder uns auch einfach nur einander näher fühlen.
Psychologin Katja über Veränderungen durch Corona
Heute stellen wir dir Katja vor. Sie ist Kinderärztin, Psychotherapeutin und Mutter. So erlebt sie den Alltag in Corona-Zeit.
Was ist aktuell deine größte Herausforderung und was lernst du aus ihr?
Als Herausforderung empfinde ich es gerade, meine Grenzen zu erkennen, zu akzeptieren, zu artikulieren, um ganz bei mir und in meiner Fürsorge für mich zu bleiben, um so gut für meine Familie zu sorgen wie möglich und in authentischem Kontakt mit denen zu bleiben, die mir am Herzen liegen. Familie, Freunde, wie Patienten.
Welches Buch, welcher Podcast, welche Serie oder welcher Song hat dich durch die Krise bisher begleitet?
Buch: Einfach leben. 365 Tagesimpulse von Anselm Grün
Podcast: Drosten (der Arzt in mir) und Cold Mirror (geteilt mit meinen Töchtern)
Serie: in 80 Gärten durch die Welt (die ganze Familie liebt Monty Don und träumt sich in die Ferne)
Song: via con me von Paolo Conte... singen wir sogar beim Spaziergang und es ist uns nicht peinlich
Wie hältst du trotz social distancing Kontakt?
Ich schreibe schon immer gerne Briefe und Karten, ganz old school und nutze ganz modern FaceTime, Zoom, WhatsApp und intensive Telefonate. Das klappt rund um die Welt mit Familie in Indien, Australien, Frankreich, Bayern und Freunden im Ort und weiter weg. Sogar Chopin Walzer Lernen über Skype - mit Handy auf die Klaviertastatur eingestellt - macht Spaß.
Und wie fühlt sich das für dich an?
Ich vermisse den physischen Kontakt zu meinen Patenkindern in Bayern sehr und bin dankbar für moderne Medien, um so trotzdem mit dabei zu sein. Mir gelingt es, die Intensität der Beziehung auch über moderne Medien zu erfahren und Briefe schreiben und lesen empfinde ich als Geschenk.
Was glaubst du, brauchen wir gerade mehr: Gelassenheit, Disziplin, Dankbarkeit oder Freiheit?
Gelassenheit und Dankbarkeit lebe ich vorrangig. Die Freiheit ist in mir, nicht im Außen.
Oder brauchst du etwas anderes?
Die Flexibilität, mich stetig anzupassen an die Gegebenheit und das hier und jetzt. Flexibel darauf reagieren, im Fluss bleiben.
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7Mind kostenlos startenWas bedeutet Achtsamkeit für dich persönlich und wie praktizierst du?
Achtsamkeit ist bei mir sein und gleichzeitig verbunden sein mit dem „um mich herum" an Menschen, Aufgaben, Natur etc. Achtsamkeit praktiziere ich beim Yoga, Gebet und Meditieren, ebenso wie im Klavierspiel, Kochen, Spaziergang und Gespräch. Ich freue mich, dass mir das derzeit gut gelingt.
Wenn du eine Botschaft durch das Megafon rufen könntest, was würdest du gerade in die Welt schreien wollen?
Das Leben ist schön... lebe es... leb dein Leben.
Was wünschst du dir, was die Welt aus der Krise mitnimmt?
Erkennen: Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar. Prioritäten setzen. Würde, Freiheit und Humanismus ebenso wie Naturverbundenheit und Nachhaltigkeit. Kinder und Bildung als hohes Gut wahren und hier Ziele setzen, schützen und verfolgen.
Und nun zu dir: Wie würdest du die Fragen beantworten? Nutze sie gerne als Inspiration für die eigene Reflexion oder stelle sie dir gemeinsam mit einem nahestehenden Menschen. So kannst auch du mehr Verbundenheit in der Krise aufbauen. Nächste Woche kommt ein weiteres Interview, mit neuen Blickwinkeln und Gedanken. Vielen Dank Katja für deine Einsichten!
Bild: Bára Buri auf Unsplash
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