Home, sweet Homeschooling: 4 achtsame Tipps
Achtsamkeit bedeutet im Hier und Jetzt zu sein. Theoretisch. Realitätscheck: Was, wenn das Hier und Jetzt bereits seit Monaten ein stetiges Multitasking zwischen Homeoffice und Homeschooling ist?
Daniela Obers
Achtsamkeit beim Homeschooling
Sind wir im Büro, bestehen unsere Aufgaben in den seltensten Fällen aus Dingen, die ohne großartige Konzentration nebenbei abgearbeitet werden können. An diesem Fakt ändert sich nichts im Homeoffice. Unsere Arbeit bleibt anspruchsvoll. Nur, dass wir nun noch einen zweiten Job einfach so mit dazu bekommen haben: LehrerIn. Fokus finden und im Hier und Jetzt leben erscheint gerade eher wie das Gipfelkreuz, während wir am Fuß des Berges stehen.
Unser Kooperationspartner familie.de hat Tipps der gesamten Redaktion sowie aus Gesprächen mit Familien gesammelt. Homeschooling ist und bleibt ein großer Brocken der Herausforderung. Teilen wir unsere Tipps, Aufmunterungen und die kleinen, neuen Wahrheiten aus den letzten Monaten des Homeschoolings, so wird der große Brocken aber zumindest ein Stückchen kleiner.
Vorab gesagt: Die Situationen in Familien sind individuell - das war schon vor Corona so und zeigt sich jetzt umso mehr. Einheitliche Tipps, die garantiert für jeden passen, gibt es nicht. Schon allein, weil auch nicht jeder das Privileg hat, im Homeoffice arbeiten zu können. Aber auch die Schulen stehen auf sehr unterschiedlichen Stufen, wenn es um die Digitalisierung geht. Das heißt, auch hier können die Voraussetzungen für das Homeschooling stark voneinander abweichen. Wir hoffen daher, euch mit dem ein oder anderen Tipp Inspiration und eine Stütze sein zu können, sind uns aber darüber bewusst, dass sie nicht wie eine Schablone für jede Familie passen können.
Mediation für Jung und Alt:
Was unsere Community in den letzten Wochen des Homeschoolings gelernt hat:
1. Schulbeginn
Besteht eure Familie etwa nicht nur aus Lerchen, die so gerne diesen Frühaufsteher-Wurm fangen? Wenn es mit den Homeoffice-Terminen oder auch schlicht und einfach dem Biorhythmus von euch oder den Kindern besser passt, habt ihr nun endlich die Freiheit, darüber zu entscheiden, wann der Schultag eigentlich beginnen soll. Stresst euch nicht auch noch damit, pünktlich um 7:45 Uhr mit den Kids am Tisch zu sitzen.
Das wäre für die Entwicklung von Teenagern sogar förderlich. Denn: Um gelerntes Wissen im Langzeitgedächtnis abzuspeichern, brauchen sie 8-10 Stunden Schlaf pro Nacht. Unausgeschlafen sind sie nicht nur schlecht gelaunt und unkonzentriert, auch das Risiko für langfristige gesundheitliche Probleme steigt. Homeschooling gibt uns die Möglichkeit, mehr auf die innere Uhr zu hören und Rücksicht zu nehmen.
2. Gemeinsam Pausen machen
Sind wir mal ehrlich: Wir alle haben schon einmal die Pause durchgearbeitet. Oder ist das bei dir eher die Regelmäßigkeit? In manchen Unternehmen ist das leider sogar ein Fakt, mit dem sich die Mitarbeiter untereinander ihre Produktivität beweisen. Das ist weder lang- noch kurzfristig eine gute Idee. Keine Pausen zu machen, macht uns in Summe nicht produktiver. Wir stürzen vielmehr in ein Energieloch, aus dem wir nicht mehr so leicht herauskommen.
Unsere Kids allerdings sind an die Pausenzeiten gewöhnt - die Schulglocke gibt sie vor. Sich auch Zuhause an die Pausenzeiten zu halten, gibt ihnen zum einen Struktur. Zum anderen ist es für uns eine gute Gelegenheit, es den Kindern gleich zu tun und uns unsere Pausen zu nehmen. Lasst uns die Kids zum Vorbild nehmen und in gemeinsamen Pausen z.B. Tipp Nummer 3 ausprobieren:
3. Übungen für mehr Konzentration
Konzentration lässt sich gut mit aktiven Pausen üben. Dabei können Bewegungsübungen genauso sinnvoll wie stille und ruhige Übungen sein - Wir sprachen ja vorher schon von der Schablone, die nicht zu jedem passt.
Eine kleine, simple Bewegungsübung ist diese hier: Hierbei soll die Daumenspitze nacheinander alle Finger der Hand berühren. Die Kinder können dieses Daumenspiel dann gleichzeitig mit beiden Händen spielen und das Daumenberühren an ihren Händen in jeweils unterschiedlicher Reihenfolge versuchen. Familie.de hat eine ganze lange Liste an Konzentrationsübungen zusammengestellt.
Als ruhige Konzentrationsübung kann eine Meditation dienen. In der 7Mind Bibliothek findet ihr eine ganze Rubrik “für Kinder”. Neben dem Kurs “Kids&Schule” gibt es auch viele kurze Übungen wie z.B. “Dankbarkeit”, “Konzentration” und “Entspannung”. Viele LehrerInnen und Eltern berichten uns, dass es gut funktioniert, gemeinsam mit den Kids mit solchen kurzen Übungen zu starten. Sobald sie sich an die Ruhe gewöhnt haben, die durch die sich durch die Meditation einstellt, fragen sie oft schon selbst danach, wann denn endlich wieder meditiert wird.
Mediation für Jung und Alt:
4. Es ist gerade nicht die Zeit für Perfektion
Last but not least: Packt den Perfektionismus in die hinterste Ecke der Gerümpelkammer, den braucht gerade wirklich niemand. Benjamin Wockenfuß, Vater von 3 Kindern, schrieb in seinem Blogbeitrag sehr treffend: “Wir versuchen hier in der Familie unsere Ansprüche realistisch zu halten. Unser tägliches Mantra: Lass uns die besten schlechten Eltern sein, die wir sein können. Jeder Job ist wichtig. Unsere drei Kinder können am wenigstens für diese Situation. JedeR gibt das Beste und möchte kooperativ sein. Wenn das nicht immer gelingt, ist das nicht schlimm, sondern verständlich. Dieses Mindset hilft uns total.” Amen!
Viele weitere Tipps fürs Homeschooling und tolle Ideen für Indoor-Spiele findest du bei familie.de. Wir freuen uns riesig, einer ihrer "trusted&loved brands" (Marken, denen wir vertrauen und lieben) zu sein.
****Die Podcastfolge zum Artikel:
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