Zurück zu deinem Urvertrauen

In Krisen wissen wir weder ein noch aus. Doch was zunächst unüberwindbar scheint, kann uns langfristig wachsen lassen. Erfahre, wie du dein Urvertrauen stärkst.

Von Sarah Schömbs

#Mit Urvertrauen dem Leben gelassen entgegenblicken Krisen kommen urplötzlich, ohne Vorwarnung. Willkürlich entscheidet das Leben, eine Wendung zu nehmen. Nichts scheint mehr so, wie es war. Das Ende einer Beziehung, eines Jobs, ein Schicksalschlag, unkalkulierbar, unberechenbar. Lächerlich erscheinen all die Pläne, Ziele, all das Meckern, die kleinen Wehwehchen des Alltags.

Wie geht es weiter? Wie schafft man es, wieder aufzustehen und dem Leben entgegenzutreten? Wie findet man Kraft und Stabilität in Momenten der Unsicherheit? Die Antwort steckt hinter dem Begriff “Vertrauen”.

In diesem Artikel geht es nicht um das gebrochene Vertrauen in deine beste Freundin, weil sie dich bereits mehrmals versetzt hat oder das Vertrauen in deinen Partner, was durch eine “Gute Nacht” -WhatsApp-Nachricht während einer Partynacht hergestellt wird. Gemeint ist auch nicht das Vertrauen, dass deine Amazon Prime Lieferung in den gewünschten 24h eintrifft. Die Rede ist von dem Vertrauen, das in dir steckt und unabhängig von äußeren Geschehnissen in dir ruht: Dein Urvertrauen.

Dieser Artikel ist gewiss kein Allheilmittel, um mangelndes Urvertrauen in null Komma nichts wiederherzustellen. Nichtsdestotrotz können die folgenden Anregungen und Denkanstöße dabei helfen, dem Leben zu vertrauen und Zweifel, Misstrauen und Skepsis zu überwinden. Denn wer Urvertrauen besitzt, begegnet dem Leben grundsätzlich mit Gelassenheit und Mut.

Stärke dein Selbstvertrauen mit Meditation:

7Mind kostenlos starten

Was steckt hinter dem Begriff Urvertrauen?

Vertrauen basiert grundsätzlich auf der Annahme, dass Entwicklungen einen erwarteten, positiven Verlauf nehmen. Doch es ist das Urvertrauen, das dir sagt: Es wird wieder ok. Die Welt ist im Kern gut. Alles geschieht zu seiner Zeit. Es ist das Urvertrauen, das die Macht hat, Menschen in schwierigen Situationen weitergehen zu lassen. Es ist der höhere Sinn, die Fügung, das Schicksal. Das Urvertrauen ist die Macht des allgegenwärtigen Guten. Das Vertrauen in einen selbst, in den eigenen Weg und in das Leben. Das Urvertrauen sagt: Das Leben ist nicht dein Gegner. Das Leben ist dein Freund.

Doch woher kommt das Vertrauen in dich, deine Kraft und deinen Weg? Ist Urvertrauen angeboren? In der Theorie zur Persönlichkeitsentwicklung des amerikanischen Psychologen Erikson spielt vor allem das erste Lebensjahr eines Säuglings eine große Rolle für das Urvertrauen des Menschen. Während des ersten Lebensjahres ist es entscheidend, dass die grundlegenden Bedürfnisse des Kindes durch die Mutter gedeckt werden. Zuneigung, Nahrung, Wärme usw.

Mit der Entwicklung der Sinne und der Wahrnehmung des Kindes in den folgenden Monaten wird auch die erste sogenannte “Krise” nach Erikson überwunden. Diese liegt in der Angst, verlassen zu werden. Also die Angst vor der Abwesenheit der Mutter. So eine Krise kann schon durch das Verlassen des Zimmers ausgelöst werden. Laut Erikson ist das Überwinden solcher Krisen notwendig und wichtig, um zu wachsen, zu lernen und zu vertrauen. Es sind notwendige Prozesse, die durchlebt und überwunden werden müssen.

Die Zuwendung der Mutter ist also essentiell dafür, ob das Kind zukünftig vertraut oder misstraut. Demnach können Vernachlässigung oder eine mangelnde Bindung zwischen Mutter und Kind dazu führen, dass man in den späteren Jahren dem Leben misstrauisch gegenüber eingestellt ist und umgangssprachlich schneller “die Krise kriegt”.

Die folgenden Impulse sollen dich dabei unterstützen, in Momenten der Krise dich selbst nicht zu verlieren und gegenüber kommenden Hürden gewappnet zu sein.

Spüre dich

Unsicherheit entsteht, wenn wir mit etwas konfrontiert sind, was wir nicht steuern können. Manche Krisen kommen urplötzlich. Krisen, die niemand kalkulieren kann, die dir das Leben vor die Füße wirft. In solchen Momenten ist es ratsam, zunächst Kontakt zu dir selbst aufzunehmen. Lege für einen Moment deine Hände auf deinen Bauch. Spürst du den Kontakt zwischen deinen Händen und deinem Bauch? Kannst du Wärme oder Kälte wahrnehmen? Atme einige Male tief ein und aus. Kannst du wahrnehmen, wie sich dein Bauch minimal hebt und senkt? Wie sich deine Rippenbögen weiten und zusammenziehen? Spüre dich. Nehme deinen Körper war. Du bist hier, du bist jetzt. Du existierst, du lebst.

Schaue zurück

Du bist die Summe deiner Erfahrungen. So naiv der Satz auch klingen mag, ist es in Krisen hilfreich, zurückzublicken. Mit großer Wahrscheinlichkeit hast du bereits schon einmal eine Krise überwunden und bist letzten Endes gestärkt daraus hervorgegangen. Die Krise hat dazu beigetragen, dass du heute die Person bist, die du bist. Auch wenn du zum Zeitpunkt der letzten Krise das Gefühl hattest, dass der Kampf, die Trauer, allgegenwärtig ist und du nie wieder Besserung fühlen wirst. Hier bist du nun. Du hast die Krise überwunden. Schöpfe daraus das Vertrauen, dass du auch diese und kommende Krisen meistern wirst.

Annehmen, was ist

Du kannst die Situation nicht ändern. Zumindest nicht jetzt in diesem Moment. Das ist Tatsache, das ist Fakt. Lerne, den Moment so anzunehmen, wie er ist. In dem du annimmst, was ist, erkennst du auch die Krise als solche an. Durch Annahme findest du die nötige Kraft, der Situation zu begegnen.

In der Achtsamkeitspraxis lernst du, den Fokus zurück auf das Hier und Jetzt zu lenken und löst dich somit von möglichen Zukunftsszenarien, die dir dein Verstand wie ein Daumenkino vorspielen möchte. Meditation kann dir in Momenten der aufsteigenden Panik dabei helfen, dich von Unsicherheit und Angst zu lösen und zu distanzieren. Indem du meditierst, kehrst du zu dem Ist-Zustand zurück und lernst, mögliche Ursachen der Unsicherheit als solche zu identifizieren. Wie ein Bild, das du von der Wand nimmst, um auf die nackte Tatsache zu schauen. Und das geht ganz losgelöst von dem Urvertrauen, das du in dir trägst.

Außerdem kannst du dein Vertrauen grundsätzlich stärken, indem du Affirmationen wie “Ich habe Vertrauen” oder “Ich vertraue meiner Kraft und meinem Weg” in deine Meditation integrierst oder in verschiedensten Situationen gedanklich wiederholst. Solche Autosuggestionen manifestieren sich durch kontinuierliche Wiederholung in deinem Geist. Sie führen dazu, dass “Ich habe Vertrauen” unterbewusst in deinen Denkprozess integriert wird.

Entdecke deine Schaffenskraft

Wie bereits gesagt, basiert unser Urvertrauen auf der Annahme, dass Entwicklungen einen positiven Verlauf nehmen. Das bedeutet im Umkehrschluss: Wenn uns etwas gelingt, fassen wir Vertrauen. Um langfristig Vertrauen in dich und deine Kraft aufzubauen, ist es hilfreich, dir regelmäßig Aufgaben zu geben, die in deinem Schaffensbereich liegen. Das kann beispielsweise in Form eines Hobbys sein. Übst du regelmäßig Yoga oder einen anderen Sport, gewinnst du Schritt für Schritt Vertrauen in deine Muskelkraft. In dein Können. In dich.

Mit jeder erfolgreich absolvierten Aufgabe wächst das Vertrauen und der Glaube an deine eigene Kraft. Falls du mehr darüber erfahren möchtest, wie du deine Fähigkeiten einzuschätzen lernst, schau bei unserem Artikel zum Thema Selbstwirksamkeit vorbei.

Wir hoffen, dass unsere Anregungen und Tipps dich dabei unterstützen, in Krisenmomenten zu deiner inneren Kraft zu finden und dich vor allem zu deinem Urvertrauen zurückzuführen. Glaube an deine innere Kraft, an deinen Weg. Vertraue in das Leben. Habe Vertrauen in dich.

Die Podcastfolge zum Impuls der Woche:


Stärke dein Selbstvertrauen mit Meditation:

7Mind kostenlos starten

Achtsamkeitsimpuls

Erhalte unsere neuesten Artikel, Achtsamkeitsimpulse und Angebote in unserem monatlichen Newsletter!

*Pflichtfelder

7Mind wirkt positiv. Erfahre mehr.